Welche Not lindern mit 13. AHV-Rente?

Die Ausrichtung einer 13. AHV-Rente ist beschlossen. Nun können sich die Zehntausenden von Fast-, Ganz- und Multimillionärinnen und -millionären, die davon profitieren werden, schon langsam überlegen, welche Not sie mit diesem Zustupf zusätzlich lindern wollen. Herzlichen Dank.


Peter Gerber, Mooseggstrasse, Langnau

«100 Millionen Stunden pro Jahr»

Grosseltern hüten in der Schweiz ihre Enkel während 100 Millionen Stunden pro Jahr, die meisten ohne Lohn. Da soll noch einer sagen, dass die Alten auf Kosten der Jungen leben. Darum stimme ich Ja an der Abstimmung über eine 13. AHV-Rente – gemeinsam geht alles leichter.


Florence Mäder, Langnau

Teuerungsausgleich wird nicht erreicht

Die 13. AHV-Rente ist kein geeignetes Mittel zur Abfederung der Teuerung. Sie wird bei Annahme auch nicht in zwölf monatlichen Raten ausbezahlt, sondern als Gesamtbetrag, als 13. Monatsrente eben. Oder als «kleiner Zustupf, um den Grosskindern ein Geschenk zu machen, weiterhin ein Auto zu besitzen, ein paar Tage mit der Frau in die Innerschweiz in die Ferien zu fahren», wie sich ein in bescheidenen Verhältnissen lebender Landwirt in der bernischen Tagespresse zitieren liess. Die 13. Monatsrente steht für mit der Giesskanne verteiltes Geld, das eine Mehrheit erreicht, die gar nicht darauf angewiesen ist.


Franz Urs Schmid, Zollbrück

Die Bauern sind vernünftig

Dass die unterbezahlten Berner Landwirte nicht mit Traktoren die Strassen versperren, zeugt von Einsicht. Ein paar standen in Schüpbach am Fahrbahnrand, vorbildlich. Dies hoffentlich im Wissen, dass man immerhin noch im Besitz von Tieren, Maschinen, Land, Wald und Gebäuden ist – alles Kapital, wovon viele arbeitssame Menschen in der Schweiz nur träumen können. Als ehemalige Bauerntochter, die bei allen anfallenden Arbeiten von Kindesbeinen an mithalf – frei­willig und mit Freude, und dabei Biss und Durchhaltewille lernte – frage ich mich allen Ernstes: Hätten wir damals auch protestieren sollen? Wir wären wohl als Lachnummer am Strassenrand gestanden, eventuell mit der Sense in der Hand oder einer Mistgabel. Seien wir darum dankbar für alles, was wir haben. Ein von Gott geschenktes, wunderbares, fruchtbares Land – ohne Krieg.


Martha Häusler, Röthenbach

«Dieses Geld haben wir zugute»

Es wird gejammert, dass im Falle einer 13. AHV-Rente kein Geld mehr vorhanden sei. Dabei steigt das Vermögen der AHV stetig an und beträgt bis ins Jahr 2030 um die 70 Milliarden Franken. Jemand wie ich, der 48 Jahre bei der gleichen Firma arbeitete, hat immer AHV-Beiträge einbezahlt. Dieses Geld haben wir jetzt zugute. Wenn man bedenkt, dass die heutige Jugend zum Teil nur 80 Prozent arbeiten möchte und trotzdem 100 Prozent Lohn beansprucht, geht die Rechnung nicht auf. Wir sind in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, hatten kein Handy, Computer etc., aber wir hatten Freunde, mit denen wir im Ausgang oder an Festen waren. Wir waren füreinander da. Zum Teil haben die Jungen keine Ahnung, was die AHV bedeutet. Es ist ein Affront, dass bürger­liche Alt-Bundesräte wie Adolf Ogi und Doris Leuthard 700´000 Briefe versendet haben und dass Pascal Couchepin in den Zeitungen der Romandie wettert, während er pro Monat 20´000 Franken Rente bezieht. Solche Leute haben keine Ahnung, dass die grosse Arbeiterschaft mit 2000 Franken pro Monat durchkommen muss. Da herrscht keine Freude mehr. Darum ist es wichtig, alle aufzurütteln und ein Ja für die AHV einzuwerfen und zur Erhöhung des AHV-Alters Nein zu sagen.


Hans Peter Tschanz, Schüpbach

«13. AHV-Rente ist ungerecht»

Ich bin ein 76-jähriger pensionierter Bergbauer. Meine Frau und ich haben sechs Kinder grossgezogen. Ich lehne die
13. AHV ab. Warum lehne ich sie ab? Weil sie ungerecht ist. Der Unterschied von der kleinsten bis zur höchsten Einzel-AHV-Rente ist mehr als 1000 Franken. Die Bezüger, die höhere Renten beziehen, können gut leben ohne die 13. AHV. Für die tiefen Rentenbezüger ist es auch nicht die Lösung, weil es zu wenig ist. Im Falle einer Ablehnung der 13. AHV müssen der Nationalrat und der Ständerat eine Lösung finden für die 20 Prozent der ärmsten Rentner. Es sollte nicht so sein, wer schon hat, dem wird gegeben, wer nichts hat, dem wird genommen.


Niklaus Langenegger, Langnau

«Bachforelle braucht Hilfe von Praktikern»

Zuschriften zum Beitrag «Damit Fische besser wandern können» vom 8. Februar. Wenn für die freie Fischwanderung Lebensräume der Bachforellen zerstört werden, ist das sehr schädlich. In den drei grössten Gewässern des Emmentals wurde 2023 jede Laichgrube zerstört durch die Hochwasser. Hohe Querrigel können für unsere Emmentaler Bachforellen Krankheitssperren sein. Die untere Tromschwelli in Kröschenbrunnen, die im Bild zu sehen war, ist für jede laichfähige Bachforelle passierbar. Fische wissen, wie und wann wandern. Bei Hochwasser sind Winkel und Höhe anders, sie schwänzeln sich hoch. Forellen brauchen tiefes Wasser und überall Holz mit tiefen Unterständen (Wohnungen, die durch Studehicken entstehen). So haben sie Chancen, den Gänsesägern zu entkommen. Bei Steinblöcken haben Forellen nie tiefe Unterstände und sind diesen Tauchenten völlig ausgeliefert. Wenn man nichts gegen Vögel tun kann, kann man etwas für die Bachforellen tun. In tiefen Löchern können sich die Forellen zurückziehen und können so besser gerettet werden. 

Die viele Fischer schauen in den Bach und wissen, was für Bachforellen gut ist? Die Bachforelle braucht dringend Hilfe von Praktikern. In der Forellenregion haben Wohnungen Vorrang vor der freien Fischwanderung.


Markus Herrmann und Ernst Loosli, Langnau

«Eine falsche Denkweise»

Schade um all den umweltfreundlichen Strom, verloren bei Kleinkraftwerken. Die Kosten sind hoch, Möglichkeiten begrenzt, Ausnahmen fast unmöglich. Die Abgeltung ist für Kleinanlagen lächerlich. Wird die Hälfte schliessen – oder mehr? Ein prägendes Emmentaler Landschaftselement soll vernichtet werden: die Querschwellen («Tromschwelline»). Zugunsten einer falschen Denkweise pro freie Fischwandung. Vielerorts mag die stimmen, in der Forellenregion verwünscht sie aber jede Bachforelle. Ich möchte wissen, welche Praktiker der Meinung sind, das die Beseitigung der Querschwellen gut sein soll. Für mich bedeuten Querschwellen besten Lebensraum für Forellen. Sollen die restlichen vier Fünftel auch noch zerstört werden? Wichtig ist der Zugang in Seitenbäche. Das Bild von Aeschau nach der Sanierung ist in meinen Augen eine Wassererwärmanlage.Das Abfischungsprotokoll vor dem Bau ist vorhanden. Jede Kontrollabfischung nach der Revitalisierung wird nie mehr ähnlich viele laichfähige Fische ergeben. Burgdorfabwärts fängt man kaum mehr Forellen. Wer ausser den Fachleuten müsste und könnte Korrekturen im Gesetz veranlassen?


Andreas Lerch, Grünenmatt