«Den Mix aus Örgelimusik und Jodelliedern schätzen die Leute»

«Den Mix aus Örgelimusik und  Jodelliedern schätzen die Leute»
Eggiwil: Mathias, Lukas und Nadja Leuenberger treten als «Hoselupförgeler» auf, aber auch als Jodler- und örgelifamilie Leuenberger. Die Volksmusik bedeutet ihnen viel.

Zum zweiten Mal nahmen die ­Geschwister Mathias, Lukas und Nadja Leuenberger vom Heidbühl in Eggiwil am Folklore-Nachwuchs­wettbewerb teil. An diesem Anlass wurden die Leistungen von Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren, ­eingeteilt in verschiedene Sparten, bewertet. Dabei belegten die drei ­Eggiwiler den dritten Platz. «Seit 2011 besuchen Lukas und ich bei Kurt ­Schmid, Lehrer an der Musikschule Langnau, den örgeliunterricht», erzählt der 17-jährige Mathias Leuenberger, der in Walkringen das zweite Lehrjahr zum Landwirt absolviert. Lukas besucht die 9. Klasse in der Sekundarschule ­­Signau und freut sich, dass er im August die Lehre als Elektroinstallateur beginnen kann. Die 14-jährige Nadja nimmt seit einem Jahr neben dem örgeli- auch noch Bassgeigenunterricht.

Volksmusik in die Wiege gelegt

Die Frage, wie sie zum örgele gekommen seien, erübrigt sich eigentlich, denn beide Eltern jodeln und spielen Schwyzerörgli; der Vater auch Bassgeige und die Mutter hat ­kürzlich die zweijährige Ausbildung zur Jodel-Dirigentin abgeschlossen. Seit 2012 treten die fünf als Jodler- und ­örgelifamilie Leuenberger auf. ­«Daneben singen Mathias und ich noch im Jodlerklub Röthenbach mit», ergänzt Lukas. Vater Edwin Leuenberger, der diesem Klub als Präsident vorsteht, hebt nicht ohne Stolz hervor: «Wir sind glücklich, dass in unserem Klub fünf junge Männer unter 20 Jahren mitsingen. So viel Nachwuchs wäre für jeden Jodlerklub wünschenswert.»



Auftritt in «Potzmusig»
Darauf angesprochen, was denn die Schulkolleginnen und -kollegen zu ihrem Hobby sagen, erwidert Nadja: «Dies wird eigentlich in meinem ­Kolleginnenkreis nicht gross diskutiert. Ich höre neben der Volksmusik auch sehr oft andere Musik, von Rock, Pop bis Schlager alles.» Mathias, der im Ausgang auf Bekannte aus der Volksmusik trifft, betont: «Ich merke immer mehr, dass ich durch das ­Musikmachen und Singen neue und interessante Kontakte knüpfen kann.»
Als Höhepunkt im Musikalltag der Leuenberger-Geschwister bezeichnen sie den Auftritt im Fernsehen SRF in der Sendung «Potzmusig». ­«Gerade der Mix aus Jodelliedern und ­örgeli-Stücken wird vom Publikum geschätzt», sind sich die drei einig und deshalb erstaunt es nicht, dass die Familie zur musikalischen Bereichern der verschiedensten Anlässe angefragt wird. 

Selber Stücke komponieren
Dass er auch über das nötige musikalische Gespür verfügt, zeigt die Tatsache, dass Mathias bereits zwei Stücke selber geschrieben hat. «Oft habe ich einfach eine Melodie im Kopf, die ich dann immer wieder pfeife. Dann versuche ich, sie mit dem örgeli nachzuspielen.» Wenn dies gelinge, werde das Ganze mit dem Natel aufgenommen, immer wieder gehört, daran herumgefeilt und plötzlich entsteht daraus eine Komposition. «Obwohl wir in der Musikschule nach Noten spielen gelernt haben, üben wir die meisten Stücke nach Gehör ein», erklärt Mathias. Es sei einfach eine Sache des Trainings; ständiges üben sei unerlässlich, gibt Lukas zu bedenken. «Als wir mit örgele begonnen haben, übten wir zwei bis drei Mal pro Woche. Jetzt heisst es immer wieder, neue Stücke einzustudieren. Und wenn am Wochenende Auftritte anstehen, dann intensiviert sich das Ganze», erklärt Nadja. «Indem wir die Stücke immer wieder Spielen, bleiben sie dann auch im Gehirn gespeichert», hält Mathias fest. Die musikalische Familie hat sich das Ziel gesetzt, in nächster Zeit einen Tonträger zu produzieren.
22.12.2016 :: Christine Mader (cme)