Das vergessene Handy

Kürzlich besuchte meine Frau Katharina ihr Patenkind. Es wohnt fast zwei Autostunden von uns weg. Am späteren Nachmittag rief mich die Mutter des Kindes an: «Hallo Herbert, soeben ist Katharina losgefahren. Sie hat ihr Handy bei uns liegengelassen.» Ich seufzte, als ich mir ausmalte, wie Katharina nach einem fröhlichen und erfüllten Tag zufrieden heimkommt, um gleich darauf eine herbe Enttäuschung zu erleben. Ob es eine Lösung wäre, das Handy eingeschrieben nachzuschicken? So wäre es am nächsten Tag bereits wieder bei uns. Ich sprach mich gegen diesen Vorschlag aus. Falls das Handy verloren ginge, eingeschrieben oder nicht, wären auch die Daten verloren, zumal wir diese nirgends abgespeichert hatten. «Wir entscheiden gemeinsam heute Abend, wie wir das Problem lösen», schloss ich das
Gespräch. Als ich anschliessend an meinem Schreibtisch sass, kam mir der Gedanke, Gott um Hilfe zu bitten. Sinngemäss
betete ich: «Jesus, bitte schenke Katharina beim Autofahren einen Impuls, damit sie nachsieht, ob sie ihr Handy dabeihat.» Etwa zwanzig Minuten später schickte mir meine Frau eine Sprachnachricht mit folgendem Inhalt: «Hallo Schatz, du hast vermutlich für mich gebetet. Ich hatte, kurz nachdem ich gestartet war, einen Impuls, dass ich mein Handy nicht dabeihätte. Es war ein Impuls, ich wusste nicht, ob es so war. Ich stoppte, schaute nach und sah, dass ich mein Handy vergessen hatte. Jetzt starte ich neu.»  Ich war überwältigt. Gott hatte mein Gebet innert kürzester

Zeit eins zu eins erhört. Am Abend haben Katharina und ich ihm gemeinsam «Danke» gesagt. Für mich ist dieses Erlebnis
eine grosse Ermutigung, meine Anliegen für mich und andere mit dem lebendigen Gott zu teilen. «...?ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet», lesen wir im Jakobusbrief, Kapitel 4, Vers 2b. Hätte ich auf meine Zweifel gehört und meine Bitte an Gott unterlassen, wäre das Wunder mit dem Handy ausgeblieben.

06.11.2025 :: Herbert Held