om Philosophen Friedrich Nietzsche stammt die Aussage: «Die Christen müssten mir erlöster aussehen. Bessere Lieder müssten sie mir singen, wenn ich an ihren Erlöser glauben sollte.» Auf dem Weg zum Fest der Geburt des Erlösers kann dieses Zitat eine Ermutigung sein, mit dem Glauben ernst zu machen. Sind wir nun erlöst oder sind wir es nicht? Man müsste es uns Christinnen und Christen ansehen. Ansehen müsste man uns auch, dass wir auf die Botschaft des Friedens bauen, die mit der Geburt des Erlösers verbunden ist. Die Engel verkündeten den Hirten: «Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.» Gewiss, wir sind noch nicht im Himmel, der Friede ist uns verheissen, doch seine Verwirklichung lässt auf sich warten. Doch eines ist klar: Wer im Glauben unterwegs ist, ist eine Dienerin oder ein Diener des Friedens. Die Botschaft Jesu ist ein unmissverständlicher Auftrag, dem Frieden den Weg zu bereiten. Umso irritierender ist es, dass auch viele, die sich als Gläubige bezeichnen, Spaltungen provozieren, als Kriegstreiber auftreten oder gar zu jenen gehören, die kriegerische Gewalt zu verantworten haben. Der Blick auf den Gekreuzig-ten erinnert daran, wie grausam Menschen sein können. Da dürfen wir Christinnen und Christen nicht mitmachen! Und doch tun es viele. Angesichts dieser Beobachtung würde Friedrich Nietzsche sagen: «Die Christen müssten mir friedfertiger handeln. Sie müssten Kriege beenden, anstatt neue anzuzetteln, wenn ich an ihren Erlöser glauben sollte.» Die ganze Welt, nicht nur die Christenheit, feiert bald Weihnachten. Die Botschaft des Friedens erklingt in diesen Tagen an allen Orten rund um den Erdkreis. Das sollte für die Christinnen und Christen Grund genug sein, mit dem Glauben ernst zu machen,
Gott die Ehre zu geben und sich nach Kräften für Frieden und Versöhnung einzusetzen.