Hans Schmidiger, Oberburg: Hans Schmidiger lebt seit vielen Jahren in Oberburg. Aufgewachsen ist er in Schangnau, und ein waschechter Oberemmentaler ist er geblieben. Dies kommt auch in seinen «Gschichtli u Müschterli usem Ämmitau» zum Ausdruck, die er in zahlreichen Mundartbüchlein niedergeschrieben hat. «Es ist mir wichtig, dass der Oberemmentaler Dialekt beibehalten wird, und dass Bräuche, Begebenheiten und auch Ausdrücke aus früheren Zeiten nicht in Vergessenheit geraten», nennt er seine Motivation für die schriftstellerische Tätigkeit. Nicht nur in sprachlicher, sondern auch in musikalischer Hinsicht mag er das Bodenständige. Während vieler Jahre spielte er in mehreren volkstümlichen Formationen mit, und noch heute greift er ab und zu zum Schwyzerörgeli. Weniger bodenständig waren weitere seiner früheren Hobbys: Zum einen war er Ballonfahrer, zum andern führte er ein Kriminalstudio, in welchem sich Besucherinnen und Besucher als Detektive betätigen konnten.
Zurück zum Schreiben. Was den Schreibstil anbelangt, hat Hans Schmidiger zwei Extreme kennengelernt. Er arbeitete als Fahnder bei der Kriminalpolizei. Dort habe er Rapporte und Verhörprotokolle äusserts genau und detailgetreu schreiben müssen. In der Mundartschriftstellerei hingegen dürfe er auch seine Fantasie walten lassen und eine «Blumentrögli-Sprache» benutzen. Und seit auch die Oberburgerinnen und Obrerburger die «Wochen-Zeitung» erhalten, schreibt er für diese als freier Mitarbeiter. «Dies ist noch einmal etwas ganz anderes, aber auch interessant», sagt er. Doch näher sei ihm nach wie vor das Schreiben in Mundart. Im Herbst erscheint sein zehntes Büchlein. Es trage den Titel «Fyrabe», denn es werde sein letztes sein, stellt Hans Schmidiger in Aussicht. «13 Jahre nach meiner Pensionierung trete ich dann auch als Schreibender in den Ruhestand.»