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The Show Must Go On

Wer kennt ihn nicht? Den Titel der Rockband Queen um Freddie Mercury. Wie passend zum Jahresende! In allen Medien kommen Rückblicke und Highlights zum vergangenen Jahr, ebenso aber auch Vorsätze und Ausblicke fürs Neue Jahr. Wenn diese Kolumne erscheint, dann sind die Weihnachtstage bereits vorbei, und so manche und mancher wird zu viel gegessen und getrunken haben. Warum also nicht mal beginnen mit «FdH», Intervallfasten, zuckerfrei leben und was es alles gibt? Wie schnell sind die guten Vorsätze wieder verflogen, wenn man wieder im Alltag landet und die alten Muster sich durchsetzen. Spannend ist jedoch die Zeit dazwischen – die Zeit, wenn man wirklich mal innehalten kann – nichts tut und nur sein kann. Was kommt oder was geht, wenn einmal nichts läuft, wenn keine Dauerberieselung stattfindet und keine Aufgabe zu erledigen ist? Ich kenne das von meinen Yogastunden, oder auch, wenn ich Übungen der funktionellen Entspannung praktiziere. Das ist Tönen im Aus, es geht ums Loslassen, und es zeigt sich als erstes im Körper, im Geist und greift über vom Innen zum Aussen. Es ist eigentlich so simpel, und was dann manchmal kommt, ist hochinteressant. Oft zeigt sich mir vor meinem inneren Auge ganz klar, was ich möchte, was mir wirklich Freude macht, was ich gut auch loslassen kann, was ich neu anpacken möchte, was meinem Körper guttut. Alles, was ich tun muss, ist innehalten und auf ihn hören. Das nehme ich mir vor: Ich gönne mir regelmässig Zeit für mich und meinen Körper, das kann ein Spaziergang an der frischen Luft sein, das sind die Yogastunden, das ist das Zusammensein mit Leuten, die mir guttun, das ist das Pflegen von Freundschaften. Das Dazwischen ist interessant. Es ist quasi der Kern des Wendepunktes von Ende und Anfang – von Anfang und Ende. Ein schönes Bild ist die Schaukel, mit der ich hin- und herschwinge. Es gibt einen Punkt, an dem die Bewegung stillsteht. Das ist übrigens auf dem «Ritiseili» der beste Moment zum Abspringen. Ich kann mich erinnern, dass man diesen Wendepunkt auch gut im Bauch spürt, ähnlich wie im Lift, bevor er zügig nach unten losfährt. Auf dem «Ritiseili» habe ich als Kind und Jugendliche oft gesungen, angeregt durch dieses regelmässige Schwingen und die Wendepunkte. Damit habe ich wohl die Nachbarn amüsiert mit meinen «99 Luftballons», oder die Schwester genervt, wenn sie in der 6. Primarklasse die Sekprüfung ablegen musste und ich unten im Kindergarten «Eviva Espagna» geträllert habe. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen guten Abschluss des alten Jahrs und nur das Allerbeste im 2024. Halten Sie inne und geniessen Sie das Sein und die Wendepunkte im Leben.

29.12.2023 :: Esther Bucher