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Das unnütze Schaf

Sind Sie glücklich? Zum Glück gehört, dass ich das Gefühl habe, nützlich zu sein. Viele Menschen sehen ihre Nützlichkeit aber nur in ihrer Fähigkeit, zu arbeiten. Und sind dann unglücklich, wenn wegen Krankheit oder Pensionierung die Arbeit wegfällt. Dann fühlen sie sich plötzlich unnütz. Für alle, die sich so fühlen, habe ich eine Ermunterung in Form einer Geschichte: Die Geschichte vom unnützen Schaf: Ein Vater hatte drei Söhne. Als er fühlte, dass das Ende nahe war, rief er sie zu sich. Dem Ältesten sagte er: «Du erhältst die Hälfte meiner Habe.» Dem Zweiten «Du erhältst ein Viertel» und dem Jüngsten «Dir lasse ich ein Sechstel». Kaum war er gestorben, beschlossen die Söhne, das Erbe zu teilen:

11 Schafe, Vaters ganzes Vermögen! So kamen dem ältesten Sohn 5,5 Schafe zu, dem zweiten 3,75 und dem jüngsten 1,83 Schafe. Die Erbteilung geriet zur Schlächterei! Die Brüder stritten sich. Die Beleidigungen wurden heftiger, schon bald würde man die Messer ziehen. Da schlug der Älteste vor, den Weisen vom Berg um Rat zu fragen. Der Alte hörte zu und meinte dann achselzuckend: «Schwierig?... aber ich kann euch mein altes Schaf geben. Es ist mager, ausgemergelt und gibt seit langem keine Milch und keine Wolle mehr. Es ist mein Schaf und es ist unnütz. Nehmt es, und solltet ihr es eines Tages nicht mehr brauchen, dann bringt es mir zurück.» Zurück zu Hause standen die drei Brüder nun vor 12 Schafen. Der Älteste nahm die Hälfte: 6 Schafe. Der Zweite ein Viertel: 3 Schafe. Und der Dritte ein Sechstel: 2 Schafe. Verblüfft stellten sie fest, dass sie nun zusammen tatsächlich 11 Schafe besassen. Das unnütze Schaf war überzählig und sie brachten es seinem Besitzer zurück.

22.08.2024 :: Daniel Meister