Die Kreativen (von links): Heidi Bürgin, Stefan Kipfer, Erika Linder, Annemarie Rüegsegger, Johanna Mbakaya, Sibylle Schneider, Beatrice Schmid. / Bild: Willi Blaser (wbk)
Konolfingen: Obwohl die Kunstausstellung bereits zum 30. Mal stattfand, überraschten die Ausstellenden auch diesmal wieder mit ihrer Kreativität und den speziellen Materialien.
Das eher trübe Oktober-Wetter trat beim Besuch der 30. Kunstausstellung im Dachstock und Gewölbekeller des
alten Bären Konolfingen sofort in den Hintergrund. Die neuen, wunderbaren Kunstwerken zogen sofort die Blicke auf
sich. «Wir wollten schon vor 30 Jahren unsere Werke zeigen und so ist es auch heute noch», erklärt Erika Linder. Die
Konolfingerin war die Initiantin und nach wie vor die Schlüsselfigur dieser Ausstellung.
«Jede
Ausstellung war einzigartig»
Nur ein einziges Mal war Annemarie Rüegsegger aus Lauperswil nicht dabei. «Wir möchten keine der Ausstellungen
missen, alle waren einzigartig», blickt sie zurück. «Die selbstgebrannte Raku-Keramik habe ich wegen der aufwändigen
Herstellung nach und nach verlassen», sagt Erika Linder. Nun stünden bei ihr Recycling-Materialien aus Holz und
Metall im Vordergrund. Faszinierend, was sie daraus alles kreiert.Auch die Kunstwerke von Annemarie
Rüegsegger sind wahre Hingucker. Dem selbstgeschöpften Papier ist sie treu geblieben. «Die Papiermasse – daraus
entstehen meine Werke – besteht vorwiegend aus Recyclingmaterial. Ich habe meinen Stil in all den Jahren
gefunden», erklärt die Lauperswilerin.
Johanna Mbakaya aus Konolfingen profitiert noch heute von ihrem ersten Beruf als Töpferin. «Ich lasse mich von
meinen Gefühlen leiten; Formen entwerfe ich nicht auf dem Papier, ich stelle mir das Gefäss vor und die Hände setzen
es um», erzählt Johanna Mbakaya.Neben der Arbeit mit ihren Webstühlen
liebt Beatrice Schmid, die gelernte Weberin aus Langnau, eine ganz spezielle Technik. Eco-Print – auch
Pflanzendruck genannt – ist ein Naturdruck-Verfahren, bei dem Stoffe mit Pflanzen mittels Dampf bedruckt
werden.
Neues und
Ungewohntes
Sibylle Schneider aus Thun holt ihre Inspirationen aus der Natur. «Es macht mir Freude, Neues zu entwerfen und
Ungewohntes auszuprobieren.» Seit 1996 stellt sie Schmuck der besonderen, filigranen Art aus Pergament, Metall und
Leder her.Viel Wärme strahlen
die vom Lindner Stefan Kipfer mit dem Schneidbrenner fein säuberlich bearbeiteten Blechdosen oder Gefässe aus.
Im von diesem warmen Licht erhellten Keller-Bistro liess man sich die selbstgemachten Köstlichkeiten seiner
Partnerin Heidi Bürgin noch so gerne schmecken.