Können die SCL Tigers gegen Lausanne wieder jubeln – wie hier im Play-In gegen Kloten? / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Heute Abend starten die SCL Tigers auswärts gegen Qualifikationssieger Lausanne in den Playoff-Viertelfinal. Headcoach Thierry Paterlini gibt Auskunft über die anstehende Serie.
Thierry Paterlini, wie blicken Sie auf die beiden Play-In-Spiele gegen Kloten zurück?
Es ist ein spezielles Spielformat, das wir so noch nicht erlebt haben. Mit der 3:1-Führung aus dem Heimspiel war es in Kloten kein wahnsinnig schönes Spiel. Es ging nur darum: Wer schafft es und wer nicht? Am Ende haben wir die Serie gewonnen – das ist alles, was zählt.
Wie gross war die Erleichterung bei Ihnen persönlich nach dem Weiterkommen?
Wir haben von Anfang an auf dieses Ziel hingearbeitet und waren auch davon überzeugt, dass wir es erreichen können. Nach dem Spiel in Kloten war uns allen klar, dass es sofort weitergeht. Der erste Gedanke war: Wie können wir uns am besten auf die nächste Serie vorbereiten?
Ist im Team oder im Umfeld eine Playoff-Euphorie zu spüren?
Playoff ist harte Arbeit. Es braucht zuerst viel Commitment, grossen Einsatz, viel Kampf und einige blaue Flecken – erst dann kann die Euphorie aufkommen.
Dank des Siegs über Kloten hatten Sie ein spielfreies Wochenende. Dass der Gegner im Playoff Lausanne ist, stand erst am Montagabend fest.
Wir konnten das Wochenende nutzen, um noch einmal durchzuatmen, Energie zu tanken und das schöne Wetter zu geniessen. Mit der spezifischen Vorbereitung auf den Viertelfinal
haben wir Coaches gewartet, bis der Gegner feststand. Mit dem Team haben wir Lausanne ab Dienstagmorgen thematisiert.
Was erwarten Sie von der Serie gegen Lausanne?
Lausanne ist der Qualifikationssieger und verfügt über einen breiten Kader mit ausgeglichenen Linien. Aber alle vier Qualifikationsspiele gegen Lausanne waren eng. Wir sind an ihnen dran und wissen, was gegen sie funktioniert. Deshalb gehe ich davon aus, dass es enge Spiele geben wird.
Worauf legen Sie einen besonderen Fokus?
Lausanne spielt ein starkes Forechecking und kommt mit viel Wucht und Speed. Darauf müssen wir Lösungen finden. Dies, indem wir die Scheibe in die Offensivzone bringen und sie ihrerseits defensiv beschäftigen.
Was braucht es generell, damit die SCL Tigers zum ersten Mal den Viertelfinal überstehen?
Wir müssen unserem System treu bleiben. In so einer Serie gibt es auch Momente, in denen es nicht läuft. Dann gilt es, einen klaren Kopf zu behalten und nach vorne zu schauen.
In Phasen, in denen es nicht läuft, Ruhe zu bewahren, hat die SCL Tigers in dieser Saison ausgezeichnet, oder?
Das sehe ich genauso. Wir haben Vertrauen zueinander und in das, was wir täglich machen. Das bringt eine gewisse Ruhe in eine hektische Phase und man stellt nicht alles in Frage.
Mit den SCL Tigers und Lausanne stehen sich die besten Boxplays der Liga gegenüber, auch im Powerplay sind beide Teams gut. Wie entscheidend werden die Special Teams?
Sie sind oft das Zünglein an der Waage. Wenn man immer wieder gegen die gleichen Gegner spielt, weiss man mit der Zeit genau, was welcher Spieler machen wird. Dann geht es darum, wer schneller eine bessere Lösung findet. Bis jetzt ist uns das gut gelungen.
Kann Ihr Team jetzt befreiter aufspielen, weil man nichts zu verlieren hat?
Nein, im Gegenteil. Wir können nicht rausgehen und einfach drauflos spielen. Vielmehr geht es darum, zwei Schippen draufzulegen und uns auf einen sehr harten Kampf gegen die beste Mannschaft der Liga einzustellen. Wir haben gezeigt, dass wir bestehen können, aber wir müssen es an jedem Abend und über die volle Spieldauer beweisen.
Sie sind seit drei Jahren Headcoach der SCL Tigers, das Team hat sich kontinuierlich gesteigert. Wie ordnen Sie die Playoff-Qualifikation ein?
Das ist das Tüpflein auf dem i. Es stimmt, wir haben Saison für Saison einen Schritt vorwärts gemacht. Das zeigt sowohl die Statistik als auch die tolle Stimmung im Stadion. Wir konnten uns selber belohnen und dürfen jetzt endlich Playoffs spielen. Das ist alles andere als selbstverständlich, besonders wenn man schaut, welche Organisationen wir hinter uns gelassen haben. Das Team hat das souverän gemacht. Wir haben auf alle Widrigkeiten eine Lösung gefunden.