Dorfpfarrer Daniel Meister in Rot und Profi Dominic Stricker in Weiss testen den neuen Belag. / Bild: Erhard Hofer (hol)
Tennis: Der Tennisclub Oberdiessbach hat die alten Natursandplätze durch zwei neue
Allwetterplätze ersetzt und diese am Sonntag eingeweiht. Mit einem prominenten Gast.
Auch an Tennisplätzen geht das Alter nicht spurlos vorbei. Vor diese Tatsache wurde die Genossenschaft Tennisclub Oberdiessbach (TCO) gestellt. Die beiden Natursandplätze des Vereins hatten ihre Lebensdauer erreicht und wurden im Herbst 2022 durch zwei Allwetterplätze ersetzt.
Am vergangenen Sonntag durfte Vereinspräsident Manuel Freitag Tennisfreunde, Sponsoren und Ehrengäste aus Sport und Politik zur Platzeinweihung begrüssen. Für einmal waren die beiden Plätze nicht nur für Tennisspielende reserviert. Alle Besucherinnen und Besucher kamen beim Fest auf ihre Kosten: im Kinderparadies beim Schminken und Spielen, bei der Geschwindigkeitsmessung des Aufschlags, auf dem Platz mit den ersten Tennisversuchen oder ganz einfach im Festzelt oder Clubhaus bei Speis und Trank.
Die Nummer eins ist der Dorfpfarrer
Fredy Hugentobler, Gründungs- und Ehrenpräsident, blickte 45 Jahre zurück. Als Neuzuzüger in Oberdiessbach gründete er 1978 mit einer Interessengemeinschaft den heutigen Tennisclub. Auf einem Stück Brachland der Gemeinde und mit einer Occasions-Baubaracke als Clubhaus, entstanden zwei Tennisplätze. Heute zählt die Genossenschaft TCO um die 100 Mitglieder.
Mit dabei ist auch der Pfarrer von Oberdiessbach, Daniel Meister. Nach Aussagen eines Vertreters des Tennisverbandes ist Oberdiessbach der einzige Tennisclub der Schweiz, bei dem die Nummer eins gleichzeitig auch Dorfpfarrer ist. Daniel Meister liess es sich am Sonntag denn auch nicht nehmen, mit einem humorvollen Segen den neuen Plätzen und deren Benützern eine gute Zukunft zu wünschen.
Im Anschluss durchschnitten Fredy Hugentobler und Manuel Freitag zusammen mit den Ehrengästen das Band zur offiziellen Eröffnung der beiden Tennisplätze.
Match mit Topbesetzung
Höhepunkt und Überraschung des Tages bildete aber das Exhibition-Match mit dem Profispieler Dominic Stricker. Ralf Wenger, Inhaber der Firma Zaugg Storenbau AG, sponsert sowohl Dominic Stricker als auch den TCO. Dank dieser Verbindung war es möglich, dass die Organisatoren den Profispieler mit dem ATP-Ranking 129 für das Exhibition-Match begrüssen durften.
In einem nicht immer ernsthaft geführten Doppel sorgte er zusammen mit den Nachwuchstalenten Neel Koller und Joël Meyland vom TC Thun – und natürlich der Nummer eins des TCO, Pfarrer Daniel Meister – für Spass bei den zahlreich erschienenen Zuschauern. Den ehrenvollen Sieg behielt, nicht ganz überraschend, das Paar Stricker/Koller für sich.
Rascher trocken
Was bringt ein Allwetterplatz? «Mit dem neuen Belag haben wir jährlich eine ungefähr drei bis vier Monate längere Spielzeit», antworten Fredy Hugentobler und Manuel Freitag unisono. Ausserdem seien die Trocknungszeiten wesentlich kürzer. Dauerte es vorher bis zu einem Tag, bis der Sandplatz nach Regen trocken war, ist heute der Platz mit dem Allwetterbelag nach einer halben Stunde wieder bespielbar.
«Platzreservationen für Turniere und Trainings sind unter diesen Voraussetzungen wesentlich verbindlicher geworden», ergänzt der Präsident. «Nicht zuletzt wollten wir mit den verbesserten Spielmöglichkeiten einen Mehrwert für unsere Mitglieder schaffen.»