Faszination Amateurfussball im Fokus

Sumiswald: Die Fussballer des SV Sumiswald erhalten einen Zustupf von 10’000 Franken fürs Trainingslager. Dies, weil die erste Mannschaft Teil einer Social-Media-Kampagne ist.

Die erste Mannschaft des SV Sumiswald erhielt im Rahmen der Social-Media-Kampagne «Ovo-Originals» ein Preisgeld für «ein kreatives Gruppenprojekt». Anfang November erhielt der Verein nun die 10´000 Franken. Mit dem Geld wird die erste Mannschaft des SV Sumiswald kommenden Frühling ins Trainingslager fahren. Der Trainer Erwin Aeschlimann meint: «Natürlich ist es eine schöne Anerkennung, dass der SV Sumiswald den Preis erhält.» Jedoch sehe er diesen als eine kollektive Anerkennung für alle Vereine der Region. «Damit wird die Leistung aufgezeigt, die im Amateurfussball erbracht wird», sagt Erwin Aeschlimann. Zu verdanken hat der SV Sumiswald dieses Preisgeld dem Sohn des Trainers, Sven Langone. Er arbeitet zurzeit an einer Videodokumenta-tion, mit der anhand der ersten Mannschaft des SV Sumiswald die Thematik «Leidenschaft im Amateurfussball» aufge­zeigt wird. Für die Social-Media-Kampagne hat Langone den Projektbeschrieb mit Fotos, Text und Videos seiner umfassenden Dokumentation eingereicht. Teile dieses Materials flossen dann in den knapp zweiminütigen Clip von «Ovo-Originals» ein, welcher als Beispiel für weitere Projekte dient.

Über 100 Stunden Filmmaterial

Sven Langone ist Multimediaproduzent und arbeitet seit vergangenem Winter aktiv an der 90-minütigen
Dokumentation. «Mittlerweile nimmt der Profifussball absurde Millionenbereiche an», erklärt der 34-Jährige aus Zürich «und das gewisse Etwas geht dabei für mich verloren. Ich möchte hauptsächlich aufzeigen, dass dies im Amateurfussball nicht pas-siert und die Leidenschaft weiterlebt.» Für ihn verkörpere sein Vater genau diese Leidenschaft und deswegen sei der SV Sumiswald der perfekte Verein, um eine solche Dokumentation filmen zu können. Der Multimediaproduzent hat nun seit letztem Winter viele Stunden in Trainings und an Matchs verbracht. «Für mich ist es definitiv mehr als nur das Filmen, ich habe eine gute Beziehung zur Mannschaft aufgebaut.» Nun habe er mehr als 100 Stunden Filmmaterial, die zu einer guten Geschichte verflochten werden müssen. Für Langone sei dieses Projekt eine persönliche Herausforderung und auch Motivation. Das Ziel sei die Dokumentation im Herbst 2025 fertigzustellen.

Fussball im Blut

Die Begeisterung für den Amateurfussball liegt in der Familie. Erwin Aeschlimann ist seit vier Jahren Trainer der ersten Mannschaft. Seine Faszination für den Sport startete, als er in die sechste Klasse kam. «Ich hatte einen Lehrer, der spielte in der 2. Liga beim FC Aarberg», schwärmt er. «Er war ein grosses Vorbild für mich.» Kurz darauf begann er selbst im SC Wyssachen zu spielen. Nachdem er dort viele Jahre lang ein Spielertrainer war, kamen mehrere Trainerstationen dazu. Jahre später wechselte er als Assistenztrainer zum SC Huttwil, bevor er nach Sumiswald kam. Gemeinsam mit seinem Assistenten, Fritz Gasser, sei er hier sehr zufrieden. «Fritz unterstützt mich, wo immer er kann», sagt er dankbar.

Aeschlimanns Hauptziele seien die Grundlagen und den Spass zu vermitteln. «Die Jugend ist unsere Zukunft», meint der 64-Jährige. Er möchte diese fordern sowie auch fördern. Er sei mehr als stolz, was alles geleistet wer­de. Auf die Frage, wie realistisch ein Aufstieg der ersten Mannschaft des SV Sumiswald in die 2. Liga sei, überlegt Erwin Aeschlimann ein paar Augenblicke und antwortet dann: Das Potenzial sei durchaus vorhanden. Ausserdem sei das «Leben vom Traum» immer wichtig, fügt er an. Der Verein SV Sumiswald sei im Allgemeinen sehr bodenständig und alle unterstützten einander. Dieser Zusammenhalt sei vor allem spürbar, da der Vorstand ein Vorbild für die Aktiven darstelle. Ein gutes Beispiel will auch Erwin Aeschlimann sein, er möchte andere für Fussball faszinieren sowie auch für die Tätigkeit als Trainer begeistern, von denen es zurzeit leider zu wenig habe. Der Trainingsstart der Rückrunde der 1. Mannschaft des SV Sumiswald startet im Januar. Ende März beginnen die ersten Testspiele, kurz nach dem Trainingslager, «das dank der Auszeichnung sicher allen in Erinnerung bleiben wird.»