Am Ende «nur» zwei Emmentaler Kränze

Am Ende «nur» zwei Emmentaler Kränze
Nur einmal musste sich Lars Zaugg (oben) geschlagen geben: Im dritten Gang gegen Fabian Staudenmann. / Bild: Barbara Loosli (blo)
Schwingen: Werner Schlegel siegt beim Bergschwingfest am Schwarzsee. Die Emmentaler sind im Pech, holen aber dank Michael Moser und Lars Zaugg zwei Kränze.

Werner Schlegel heisst der verdiente Sieger des diesjährigen Schwarzsee Schwingets. Im Schlussgang vor 4250 Zuschauern in der ausverkauften Arena konterte der Toggenburger einen Kurzversuch von Adrian Walther und vollendete im Bodenkampf nach gut dreieinhalb Minuten zum gültigen Resultat. Für den 21-jährigen Nordostschweizer ist es der grösste Erfolg seiner bisherigen Karriere. Auf dem Weg zum Triumph bezwang er nebst Walther vier weitere Berner mit der Maximalnote – darunter die Emmentaler Michael Moser, Matthias Aeschbacher und Dominik Gasser.


Sempach verzichtete

Bereits im Anschwingen ging es zur Sache. Roland Gehrig, Technischer Leiter der Berner, wirkte dieses Jahr turnusgemäss als Einteilungspräsident. Es gelang ihm, einige brisante Spitzenpaarungen einzuteilen. Insgesamt 23 Eidgenössische Kranzschwinger waren in der Schwingerliste zu finden. Darunter auch die Emmentaler Matthias Aeschbacher, Dominik Gasser, Christian Gerber und Konrad Steffen. Verzichten musste hingegen der 39-jährige Thomas Sempach aus Heimenschwand, der zu Beginn der Woche durch eine Grippe geschwächt wurde. Einer Teilnahme am Waadtländer Kantonalen vom kommenden Samstag sieht der neunfache Schwarzsee-Kranzgewinner jedoch positiv entgegen. Zurück zu den Spitzenpaarungen: Christian Gerber eröffnete mit seinem Sieg über Romain Collaud ein Berner Startfeuerwerk. Von diesem liess sich auch Matthias Aeschbacher anstecken, welcher mit seinem Paradeschwung – Innerer Haken – den zähen Martin Roth bereits im zweiten Zusammengreifen bodigte. Für den grössten Paukenschlag war jedoch ein Mittelländer besorgt. Der formstarke Adrian Walther bezwang den absoluten Topfavoriten Samuel Giger und sorgte dabei für ein erstes grosses Ausrufezeichen.


Duo scheitert an hoher Kranzquote

Auch wenn Christian Gerber und Matthias Aeschbacher im zweiten Gang ihren Siegeszug fortsetzten und beide insgesamt vier Siege verbuchen konnten, sollte es am Ende um einen Viertel nicht zum Kranzgewinn reichen. Besonders bitter war dies für Matthias Aeschbacher, welcher im letzten Gang mit dem Punktepolster von 48.00 Punkte nach fünf Durchgängen praktisch kranzsicher auf den Thurgauer Samuel Giger traf und nach einer Blitzniederlage und der Ausbeute von 56.50 Punkte am Ende doch noch den sichergeglaubten Kranz verpasste.  Im selben Rang landete Christian Gerber, der seinen achten Schwarzsee-Kranz anvisierte. Zwar gewann er den finalen sechsten Gang gegen Remo Rutsch, jedoch nicht mit der Maximalnote. Fabio Hiltbrunner und Dominik Gasser kämpften im fünften Gang gar noch um die Schlussgangqualifikation, mussten sich gegen die späteren Schlussgangteilnehmer Adrian Walther und Werner Schlegel jedoch geschlagen geben. Am Ende fielen sie ebenfalls aus den Kranzrängen, da Gasser gegen den Oberländer Leandro Nägeli verlor und Hiltbrunner gegen This Kolb nicht über einen Gestellten hinauskam.


Moser und Zaugg mit Kranz

Der Gestellte zwischen Hiltbrunner und Kolb war eine von nur zwei Punkteteilungen in den Direktduellen des sechsten Ganges um die begehrten Bergkränze. Da es auch höher dotierten Schwingern aus der hinteren Ranglistenhälfte nicht gelang, Schwinger aus der vorderen Hälfte zurückzubinden, resultierte am Ende die ungewohnt hohe Kranzquote von 56.75 Punkten. Erfreulicherweise konnten sich zwei junge Emmentaler über dieser Limite klassieren: Lars Zaugg gelang nur eine Woche nach dem Sieg über Florian Gnägi erneut ein Exploit: Er bezwang im sechsten Gang Benjamin Gapany. Daneben stellte er die Punkte mit Marcel Räbsamen und musste sich einzig dem Berner Fabian Staudenmann geschlagen geben. Michael Moser siegte viermal und tauchte ebenfalls gegen Staudenmann sowie gegen den späteren Festsieger Werner Schlegel. Für Moser war es der dritte Bergkranz, der zweite am Schwarzsee. Zaugg ist mittlerweile im Besitz von vier Bergkränzen. Eichenlaub vom Freiburger Bergklassiker fehlte ihm bisher noch.

27.06.2024 :: René Willener (rwh)