Grossenbacher wird Statthalterin

Emmental: Eine Gegenkandi­datur blieb aus – Alexandra Grossenbacher ist als neue Regierungsstatthalterin gewählt. Sie ist bürgerlich geprägt, will aber parteilos bleiben.

Seit acht Jahren heisst die Emmentaler Regierungsstatthalterin Claudia Rindlisbacher. Auf Ende Jahr tritt sie zurück (wir berichteten). Die Ersatzwahl war eigentlich für den 22. September vorgesehen, doch die entfällt nun. Bis zum Ablauf der Meldefrist am Montagmittag ging eine einzige Kandidatur ein: jene von Alexandra Grossenbacher. Der Regierungsrat wird sie somit als gewählt erklären, wie die Staatskanzlei des Kantons Bern mitteilt.

Alexandra Grossenbacher tritt ihr Amt als Statthalterin am 1. Januar 2025 an. Sie ist 48-jährig und arbei-
tet seit 13 Jahren als Geschäftsleiterin der Gemeinde Konolfingen. Im Gespräch mit der «Wochen-Zeitung» berichtet sie, wie die Statthalter-Kan­didatur zustande kam. «Ich habe bei einer Person aus der regionalen Politlandschaft deponiert, dass mich diese Tätigkeit interessieren würde.» Als erste Partei habe sie dann die SVP zu einem Hearing eingeladen, bald darauf habe sie sich auch bei der Mitte und der FDP vorstellen können. Im Juni nominierten sie die drei bürgerlichen Parteien als gemeinsame Kandidatin. Später sicherten ihr auch andere bürgerliche Parteien ihre Unterstützung zu. Die Parteien links der Mitte verzichteten auf eine Gegenkandidatur, auch Einzelperson stellte sich keine zur Wahl.


Grosse Erfahrung

Alexandra Grossenbacher ist parteilos – und will dies auch als Regierungsstatthalterin bleiben. «Damit
bin ich bei meiner Arbeit in Konol­fingen stets gut gefahren», sagt sie. Wenngleich sie «klar bürgerlich geprägt» sei, wolle sie für sämtliche Bürgerinnen und Bürger da sein.

SVP, Die Mitte und FDP bezeichnen Grossenbacher in ihrem gemeinsamen Communiqué als «kompeten­te, führungs- und entscheidungsstarke Persönlichkeit». Sie verfüge über «breite Erfahrung in der Kantons- und Bundesverwaltung». Tatsächlich machte sie bereits ihre KV-Lehre in einer Gemeindeverwaltung und arbeitete – abgesehen von einem Abstecher in die Privatwirtschaft – stets in öffentlichen Verwaltungen. Im Lauf der Zeit absolvierte sie zudem verschiedene Aus- und Weiterbildungen.


Nahender Umzug

Als Leiterin der Konolfinger Ge­meindeverwaltung betreue sie bereits viele Aufgabengebiete, für die sie künftig auch als Statthalterin ver­antwortlich sein werde, sagt Grossenbacher. Der grösste Unterschied: Künftig wird ihre Arbeit gemeindeübergreifend, gesamtregional sein. Das habe sie an diesem Job denn auch besonders gereizt. Die Freude über ihre Wahl und die Vorfreude auf den 1. Januar seien gross, erzählt sie. «Natürlich habe ich aber auch einen gesunden Respekt vor diesem anspruchsvollen Amt.»

Alexandra Grossenbacher ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann in Münsingen. In absehbarer Zeit wird sie näher an ihren neuen Arbeitsort im Amtshaus Langnau zügeln. «Wir haben Bauland im Emmental gekauft», erklärt die künftige Regierungsstatthalterin.

25.07.2024 :: Markus Zahno (maz)