Die Schreinerei Roth lebt die Vielfalt eines KMU-Betriebs

Die Schreinerei Roth lebt die Vielfalt eines KMU-Betriebs
Michael Roth in einer seiner Küchen. / Bild: zvg
Trubschachen: Die Schreinerei Roth AG feierte vergangenes Wochenende das 70-Jahr-Jubiläum. Neu befindet sich die Hüsler-Nest-Ausstellung in Trubschachen.

Der Betrieb der Schreinerei Roth ist in den letzten 20 Jahren gewachsen. Acht Schreiner, zwei Lernende und weitere Mitarbeitende sind heute in Werkstatt und Büro tätig. Die Räumlichkeiten konnten durch Zukauf beziehungsweise Miete von benachbarten Liegenschaften deutlich ausgeweitet werden. «Wir versuchen, die Stärken eines KMU-Betriebs zu leben: Vielseitigkeit, Kundennähe und das Eingehen auf individuelle Wünsche», führt Michael Roth, Geschäftsführer in der dritten Generation, aus. Ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt beim Küchenbau. «Daneben produzieren wir auf der CNC-Maschine eine breite Palette an Türen. Im Übrigen kann man für alles zu uns kommen, was nicht ab Stange erhältlich ist.» Und manchmal, schmunzelt der Chef, erhielten sie auch einen überraschenden Auftrag aus dem EDA: «Innerhalb weniger Tage brauchte Bundesrat Cassis eine edle Nussbaumtruhe und einen Holzsockel für einen Rauchkristall, den er Papst Franziskus als Geschenk überbringen wollte.»


Campus-Garderoben als Highlight

Dank moderner Maschinen können etliche Produkte wieder selbst hergestellt werden, die man früher aus Kostengründen einkaufen musste. «Die momentane Zahl an Mitarbeitenden erlaubt uns, gewisse Spezialisierungen vorzunehmen. So können wir jeden und jede dort einsetzen, wo er oder sie stark ist oder sich Zusatzqualifikationen erworben hat», erklärt Roth. Ein Auftrag der besonderen Art, ja ein Highlight sei dieses Jahr die Zusammenarbeit mit insgesamt sieben regionalen Schreinereien gewesen. Gemeinsam hätten sie von der Planung bis zur Montage die Spielergarderoben des Stadion-Erweiterungsbaus Campus realisiert unter dem Label Stadionschreiner.


In 70 Jahren hat sich viel verändert

Grossvater Hans Roth hat die Schreinerei an der Trubstrasse 1954 von Fritz Soltermann übernommen. Vater Ruedi Roth führte den Betrieb von 1983 bis 2011 weiter. Vieles hat sich seit den Anfangsjahren verändert. In Büro und Werkstatt ist die Elektronik allgegenwärtig. «Die Produktionszeit für eine neue Küche hat sich stark verkürzt; so können wir auch kurzfristige Aufträge annehmen. Teilzeitarbeit und Homeoffice gehören heute auch in unserer Firma zur Normalität.» Wie schon sein Vater legt Michael Roth grosses Gewicht auf die Ausbildung der Lernenden. Wie seine Vorgänger ist auch Michael Roth im Bestattungsdienst tätig. Er und seine Frau Christa haben diesen Betriebszweig von der Schreinerei getrennt, auch wenn sie jetzt wieder – dank der CNC-Maschine - selber Särge herstellen.


Hüsler-Nest gezügelt

Die Schreinerei Roth hat in den letzten Tagen die Hüsler-Nest-Ausstellung von Langnau nach Trubschachen an die Dorfstrasse 5 gezügelt. Neu werden dort nebst den selbstgebauten Küchen ein breites Sortiment an «Hüsler-Nestern» angeboten. In die frei gewordenen Räumlichkeiten an der Alleestrasse in Langnau wird der Bestattungsdienst einziehen. Am neuen Standort wird am 23. und 24. November zur Eröffnung eingeladen. In der Begegnung mit Michael Roth spürt man seine Dankbarkeit dem ganzen Umfeld gegenüber, das den Betrieb mitträgt: die Familie, die Mitarbeitenden und nicht zuletzt die treue Kundschaft.

24.10.2024 :: Rudolf Trauffer (rtt)