Alan Marshall (links) und Gründungsmitglied Luc Gravy beim Snookern. / Bild: Martin Burri (mbu)
Snooker: Über 15 Jahre gibt es den Billard-Club Langnau schon. Am 1. November beginnt die jährlich stattfindende offene Clubmeisterschaft – gespielt wird Snooker.
Zwei riesengrosse Snookertische und ein im Format etwas kleinerer Billardtisch stehen hier, im grossen Raum des Billard-Clubs Langnau (BCL). An der Wand ist auch noch eine Dartsscheibe auszumachen. Eine gemütliche Kaffee-Ecke rundet das Angebot ab. Hier treffen sich die aktuell 16 Clubmitglieder zum Snookern.«Pool-Billard und Darts werden bei uns zur Zeit praktisch nicht mehr gespielt», erklärt Luc Gravy, Kassier des BCL. Zusammen mit Tom Seregi, Giovanni Noto, Christian Schläppi und Heinz Grünig war Gravy am 1. Oktober 2009 dabei, als der BCL «geboren» wurde. Oben genannte Mitglieder der ersten Stunde sind bis heute aktiv im Verein dabei – Seregi seit 2023 als Präsident.
Von Bärau nach Langnau
Zu Beginn war der Club im Gebäude des ehemaligen Lauterburgareals in Bärau beheimatet. 2015 fassten die Vereinsmitglieder den Entschluss, nach Langnau umzuziehen und seit 1. Oktober 2015 rollen die farbigen Kugeln am Bädligässli 6 in Langnau. «Leider sind die zwei Frauen, die in unserem Club lange Jahre mitgespielt haben, aus beruflichen Gründen auf dieses Vereinsjahr hin ausgetreten. Seitdem sind wir ein reiner Männerclub», erklärt der 65-jährige Luc Gravy.Gut zehn Jahre älter ist Alan Marshall, der Sekretär des BCL. Der in England geborene ehemalige Tierarzt und Informatiker ist seit gut drei Jahren im Club und bezeichnet sich als Anfänger. «Ein Best-of-Five-Spiel im Snooker, wie an der jährlichen Clubmeisterschaft üblich, geht gegen mich vielfach nur über drei Partien, dann ist der 3:0-Sieg meines Gegners Tatsache», meint der 77-Jährige mit britischem Humor. Für ihn gelte es noch einiges zu lernen, sagt Marshall, der via Basel vor rund 20 Jahren ins Emmental zog.
Snookern mit 22 Kugeln
Gespielt wird Snooker mit insgesamt 22 Kugeln, normalerweise auf einem Tisch mit Innenmassen von 357x178 Zentimetern und sechs seitlichen Taschen. Snooker ist eine komplexere Variante des Billards, bei der 15 rote und sechs andersfarbige Bälle (gelb, grün, braun, blau, pink und schwarz) mit dem weissen Spielball in einer festgelegten Reihenfolge versenkt werden müssen. Vor den verschiedenfarbigen Kugeln muss aber immer zuerst eine rote in eine der sechs Taschen «gespottet» werden. Während die roten Bälle nur einen Punkt bringen, haben die farbigen Kugeln höhere Wertungen – mit sieben Punkten ist der schwarze Ball der wertvollste.Für Fehlstösse (Foul) erhält der Gegner die jeweiligen Punkte der nicht versenkten Kugel. «Wird eine der sieben farbigen Kugeln in die Tasche versenkt, kommt diese dann wieder auf den Tisch, die roten Bälle bleiben in den Taschen», erklärt Gravy. Sind alle roten Kugeln versenkt, geht es darum, die sechs farbigen in der Reihenfolge ihrer Wertigkeit zu versenken; zuerst jene mit dem tiefsten Wert – die Gelbe – und zuletzt dann die Schwarze.Einmal mehr beginnt die offene Jahres-Clubmeisterschaft des BCL am 1. November. Immer zwei Clubmitglieder, teils auch Gäste, spielen eine Best-of-Five-Serie. Es spielt jeder gegen jeden. Die Spieler mit den meisten Vorrunden-Punkten spielen um den Titel des Clubmeisters BCL im kleinen Final und im grossen Final. «Derzeit stärkster Spieler im Club ist Daniel Meyer. Seit 2019 sicherte sich der Lützelflüher fünfmal in Serie den Clubmeistertitel, dazu ist er der einzige Spieler, der Wettkämpfe mit dem Schweizer Team im Ausland bestreitet», sagt der in Langnau wohnhafte, pensionierte Verpackungstechnologe Luc Gravy abschliessend.