Zwei Freundinnen: Yvonne Wiedmer mit Buch, Mirjam Gygax am Klavier. / Bild: Willi Blaser (wbk)
Konolfingen: Eigentlich hätte es nur ein neues Musik-Album werden sollen. Nun entstand dank einer Freundin aus den zwölf Songs das Buch «Mirja-Herzklang».
Die Konolfingerin Mirjam Gygax und Yvonne Wiedmer aus Wiler bei Utzenstorf kennen sich schon seit 15 Jahren. «Angefangen hat es, als wir uns zufällig in unseren früheren Internetshops gefunden haben. Mirjam hat Liebeslieder komponiert und diese angeboten, ich auf meiner Webseite Texte, Gedichte und Geschichten», erklärt Yvonne Wiedmer. Sie haben sich mit ihren unterschiedlichen Leidenschaften aber gleicher Wellenlänge - wie sie sagen - sofort gefunden.
Zwölf Songs werden zu zwölf Kapiteln
Anfangs wollte Mirjam Gygax nur ein neues Musikalbum herausgeben. Beim Stöbern im Internet hat die Konolfingerin den Produzenten Lloyd Miller aus Austin (Texas) gefunden. «Ich nahm mit ihm Kontakt auf und sandte ihm einen Song von mir. Postwendend antwortete er, ihm gefalle der Song. Er schickte mir dann ein Arrangement, das mich vom Hocker haute.» So entstand das Album «Zwüsche Bärn u Texas». Später bekam sie vom Weber Verlag überraschend das Angebot, die persönlichen Songs zusammen mit ihrer Biografie herauszugeben. Ursprünglich fand die Sängerin diese Idee übertrieben. «Ich fragte mich: Ist meine Geschichte wirklich lesenswert? Doch Yvonne Wiedmer und mein Umfeld überzeugten mich, das Angebot des Verlags anzunehmen.» Die Geschichte dazu hat Yvonne Wiedmer mit viel Einfühlungsvermögen verfasst. «Mirja, du bist eine Bereicherung für mein Leben. Es ist eine Kunst, dass man trotz vieler schwieriger Lebensumstände so ein empathischer und lebensbejahender Mensch bleibt, wie du es bist», betont sie. Und Mirjam Gygax ergänzt: «Es war ein Glücksfall, dass meine beste Freundin, die meine Ängste und Schmerzen kennt, meine Biografie schrieb.»
«I bi no da, das aus bin i»
Wie im ersten Kapitel «I bi no da» oder neunten Kapitel «Das aus bin i» finden sich im ganzen Buch bewegende Lebensmomente. Trotz Multipler Sklerose und weiteren chronischen Krankheiten hat Mirjam Gygax nie aufgegeben. Gerade die Musik sei es, die ihr immer wieder Kraft gegeben habe, erklärt die Konolfingerin. Lieder komponieren war schon in früher Jugend ihre Leidenschaft. Bereits mit 16 Jahren entstand die erste eigene CD «Triibguet». «Dieses für uns gelungene Projekt zeigt, dass Kunst und Freundschaft Berge versetzen können», sagt Yvonne Wiedmer. Beide wollen den Weg gemeinsam weitergehen und planen Vorlesungen mit musikalischen Darbietungen.