Einheimische Gastronomen pachten «Bären»

Einheimische Gastronomen pachten «Bären»
Alexander Liechti, Geschäftsleiter des Hotel Hirschen Eggiwil, gehört auch der Unternehmung an, die ab Mai den «Bären» pachten wird. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Eggiwil: Der Gasthof Bären wird ab 1. Mai 2025 seinen Betrieb wieder aufnehmen. Die Bären Eggiwil Gastro GmbH, unter Leitung des einheimischen Alexander Liechti, ist neue Pächterin.

Er ist nicht zu übersehen. Der währschafte Bau des Gasthofs Bären am Dorfeingang von Eggiwil. Unübersehbar aber auch der grosse, freie Parkplatz, die dunklen Fenster der Gaststube, die leere Terrasse. Nach der Schliessung vergangenen Dezember soll bald wieder reger Betrieb herrschen. Die Besitzerin, die Stiftung Innovation Emmental-Napf, hat eine Pächterin für den Traditionsbetrieb aus dem Jahr 1868 gefunden. Die Bären Eggiwil Gastro GmbH übernimmt. Am 1. Mai 2025 gehts los.


Jung, aber mit Erfahrung

Urs Kaltenrieder, Mitglied des Stiftungsrats, ist erfreut, engagierte Einheimische, die hier bestens vernetzt seien, für die Wiederaufnahme des Betriebs gefunden zu haben. Das Betriebskonzept, die Nachhaltigkeit und regionale Entwicklung entsprächen ihrem Stiftungszweck. «Mit einem äusserst moderaten Pachtzins und finanziellen Starthilfen bieten wir deshalb dem neuen, jungen Team die Chance, den Emmentaler Gasthof mit Tradition und Innovation zu betreiben», sagt Kaltenrieder.


Keine Pizzeria im «Bären»

Alexander Liechti, künftiger Leiter des «Bären», hat Erfahrung. Er ist seit zwölf Jahren Geschäftsleiter im elterlichen Betrieb, dem Hotel Hirschen, ebenfalls in Eggiwil. «Ich bin Nostalgiker, liebe die Tradition. Für mich wäre es fatal gewesen, hätte der ‹Bären› für immer geschlossen oder hätte hier eine Pizzeria den Betrieb aufgenommen.» Ein stark aufgestellter «Bären», hält Liechti fest, sei gut für den «Hirschen» - und umgekehrt. Es entstünden Synergien, die sie nutzen wollten. Und ja, sie hätten bereits zwei bekannte Gastgeber engagieren können. Zweifel, dass die Suche nach weiterem Personal erfolgreich sein werde, habe er keine. Dank bester regionaler Produkte könnten sie eine bodenständige Küche anbieten, und dies von Mittwoch bis Sonntagabend. Platz hats, wie ein Augenschein vor Ort zeigte, zur Genüge. Der Gasthof verfügt, inklusive Terrasse und Saal, über 400 Plätze.


Vereine werden nicht heimatlos

In Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat könne den ortsansässigen Vereinen bis zur Wiedereröffnung des Restaurants der Saal als Probe- und Konzertlokal kostenlos zur Verfügung gestellt werden, hält Urs Kaltenrieder fest. Damit sei sichergestellt, dass auch in der Übergangsphase niemand heimatlos werde. Zudem würden nach der Betriebsaufnahme, wie bereits früher, an drei Tagen pro Woche die Schulkinder verpflegt. Darüber hinaus sei die Stiftung in Verhandlungen mit der Gemeinde über weitere mögliche Unterstützungsmodelle, so Kal­tenrieder. Konkretes könne er dazu im Moment aber noch nicht sagen. So viel sei sicher: Ein Dorf ohne Beiz, das sei ein ödes Dorf.

06.02.2025 :: Daniel Schweizer (sdl)