Pascal Berger jubelt über den Treffer zum 1:1-Ausgleich gegen Kloten, welcher die Wende in der ersten Play-In-Partie einleitete. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Noch eine Partie trennt Langnau vom Erreichen der Playoffs. Dafür reicht den Emmentalern heute im Play-In-Rückspiel in Kloten sogar eine knappe Niederlage.
Mit dem 5:1-Sieg gegen Ajoie im 52. und letzten Spiel der Qualifikationsphase, sicherte sich Langnau am vergangenen Samstag auf den letzten Drücker den achten Platz in der Schlussrangliste. Und damit das Play-In-Duell gegen den siebtplatzierten EHC Kloten. In diesem werden die Resultate aus Hin- und Rückspiel zusammengezählt, der Sieger qualifiziert sich für die Playoffs. Und nach dem 3:1-Erfolg am Dienstag reicht Langnau heute in Kloten sogar eine Niederlage mit einem Tor, um nach 2011 und 2019 zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte die Playoffs in der höchsten Spielklasse zu erreichen. Bei einer Niederlage mit zwei Toren Unterschied käme es zur Verlängerung, bis zum entscheidenden Treffer (kein Penaltyschiessen).
«Können zurückschlagen»
Dass die Ausgangslage nach dem ersten Teil dieses Play-Ins so günstig sein würde, hatte sich zunächst nicht abgezeichnet. «Das Spiel ist am Anfang an uns vorbeigezogen», bilanziert Topskorer Dario Rohrbach im Nachgang. Tatsächlich hatte Langnau Mühe, in die Partie zu finden. Vielleicht auch, weil man nicht ausblenden konnte, dass in der Regular Season sämtliche vier Partien gegen den EHC Kloten verloren gingen. Mit dem 0:1 zur ersten Pause war die Mannschaft von Thierry Paterlini auf alle Fälle gut bedient. Was danach folgte, war sinnbildlich für diese Langnauer Saison. «Wir haben in den letzten Monaten immer wieder bewiesen, dass wir uns von solchen Dritteln erholen und zurückschlagen können», sagt Rohrbach. «Wenn man das immer wieder schafft, gibt das einer Mannschaft Ruhe und Vertrauen.» Pascal Berger und Rohrbach stellten die Partie im Mittelabschnitt mit einem Doppelschlag innert 49 Sekunden auf den Kopf und lösten damit unter den 6000 Fans in der ausverkauften Halle bereits Playoff-Stimmung aus. Sean Malone sorgte schliesslich mit seinem Ablenker im Powerplay für das 3:1-Endergebnis.
«Spürte jederzeit das Vertrauen»
Hinten hielt einer den Laden dicht, dem man dies nicht bedingungslos zugetraut hatte: Goalie Luca Boltshauser. Als sich Stéphane Charlin, der statistisch beste Torhüter der Liga, Anfang Februar mit einer gravierenden Knieverletzung vom Dienst abmeldete, geriet Ersatzmann Boltshauser in den Fokus. Ob mit ihm die Playoffs noch ein realistisches Ziel sein würden? Es gab zumindest Zweifel, die der 31-Jährige nun mit einer formidablen Leistung (Abwehrquote 97 Prozent) zerstreuen konnte. «Ich habe in den letzten Wochen nicht auf die kritischen Stimmen von aussen gehört», erklärt der Goalie gelassen. «Ich spürte jederzeit das Vertrauen der Mannschaft und ich weiss, dass ich gut spielen kann.»
«Wird nochmal ein heisser Tanz»
Trotz der 3:1-Führung sind die Tigers noch nicht am Ziel. Das weiss auch Dario Rohrbach: «Im Hockey sind zwei Tore nicht viel. Und jedem von uns ist klar, dass es nochmal ein richtig heisser Tanz werden wird.» Sollte die gute Ausgangslage wider Erwarten nicht genutzt werden können, ist für Langnau noch nicht alles verloren. In einem weiteren Duell gegen den Sieger der Begegnung Rapperswil - Ambri (Hinspiel 1:2) gäbe es eine zusätzliche Chance. Das Hinspiel würde übermorgen Samstag auswärts und das Rückspiel am Montag in Langnau stattfinden. Im Falle einer Playoff-Qualifikation käme es im Viertelfinal ab Donnerstag, 13. März, zu einer Best-of-seven-Serie. Gegner der SCL Tigers wäre entweder der Qualifikationssieger Lausanne oder der Titelverteidiger ZSC Lions.