Langnau ist bereit für das Länderspiel

Langnau ist bereit für das Länderspiel
Der Videowürfel hat für das Länderspiel ein neues Design erhalten. / Bild: Micha Strohl (msz)
Eishockey: Heute Abend trifft die Schweiz in Langnau auf Finnland. Die Zeit der Vorbereitung war knapp - aber man sei bereit, sagt SCL-Tigers-Geschäftsführer Dieter Aeschimann.

Erst am Freitag noch spielten die SCL Tigers gegen den SC Bern und schon heute Abend steht in Langnau das Länderspiel Schweiz–Finnland an. «Die Vorfreude ist richtig spürbar», sagt Dieter Aeschimann, der Geschäftsführer der SCL Tigers. Das sei nicht zuletzt an den Ticketverkäufen erkennbar gewesen. «Als ich letzte Woche kurz nachgeschaut habe, waren noch 14 Sitz- und wenige Stehplätze auf der GLB-Tribüne verfügbar», sagt er. «Wir sind demnach optimistisch, die Teams vor vollem Haus spielen zu sehen.» Dass das Stadion ausverkauft sei und gute Stimmung herrsche, sei ihm von Beginn an ein grosses Anliegen gewesen, sagt Aeschimann.


Neues Design für den Videowürfel

Die Zeit für die Anpassungen an der Infrastruktur sei ziemlich knapp gewesen, erklärt der Geschäftsführer weiter. Die Werbung auf dem Eis und an den Banden musste ausgetauscht werden, und neben dem Feld gab es einiges abzudecken. «Wir hatten aber einen guten Austausch mit dem Verband. Beim Abdecken bestehender Werbung im Stadion ist er uns kulant entgegengekommen.» Daneben gab es für das Personal der SCL Tigers viele zusätzliche Arbeiten, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. «Das Design des Videowürfels musste komplett überarbeitet werden», nennt Dieter Aeschimann ein Beispiel. Das Redesign alleine habe zwei volle Arbeitstage in Anspruch genommen. Dafür leuchtet der Würfel heute Abend im ungewohnten Rot. «Ausnahmsweise wurden Einlaufkids aufgeboten», erklärt der Geschäftsführer. Oder man müsse den Sponsoren und Partnern Räumlichkeiten bieten, etwa für einen Merchandise-Stand. Und weil ein Teil der Matchbesucher noch nie in Langnau gewesen sei, brauche es zusätzliches Personal, das die Richtung zu den Plätzen weist. Es mussten Absprachen mit Polizei und Gemeinde getroffen werden, weiter brauche es Fahnen der Nationen. Insgesamt gilt: «Es sind vor allem Details, die zu tun geben. Genau diese machen aber ein gutes Matcherlebnis aus», erklärt Dieter Aeschimann. Die Emmentaler seien gute Gastgeber, und das wolle man zeigen. ­Deshalb sollen die finnischen Gäste in finnisch begrüsst werden. Hierfür hilft extra Nina Weibel aus, die Mutter des langjährigen Langnauer Stürmers Keijo Weibel. Sie ist in Finnland aufgewachsen und entsprechend der finnischen Sprache mächtig.


Ein weiteres Länderspiel in Langnau?

«Ein Länderspiel kommt stimmungsmässig nicht an ein Meisterschaftsspiel heran», erklärt Aeschimann. Deshalb seien extra «Klatscher» organisiert und auf den Sitzen verteilt worden. Das Ziel: «Wir wollen gute Werbung machen, sodass auch in Zukunft wieder ein Länderspiel in Langnau ausgetragen wird.» Möglich sei das aber nur während des Meisterschaftsbetriebs, erklärt Aeschimann: «Im April geht es nicht, da es sich für uns nicht rechnen würde, für ein Spiel drei Wochen länger Eis zu haben.» Und ein ganzes Turnier der Euro ­Hockey Tour sei ebenfalls nicht durchführbar, da Langnau über eine zu geringe Hotelkapazität verfüge. Beim aktuellen Länderspiel ist es so, dass das Schweizer Team in Kloten logiert und dann für das Spiel nach Langnau reist. Anschliessend fliegen beide Equipen nach Schweden, wo das Vierländerturnier an sich stattfindet. Weil das Spiel im Februar stattfindet und praktisch ausverkauft ist, werde sicher ein kleiner Gewinn resultieren, erklärt Dieter Aeschimann. «Viel wichtiger ist aber, dass wir auf der internationalen Hockeylandkarte vertreten sind.» Und das sind die Langnauer nicht nur als Gastgeber, sondern auch dank der Spieler auf dem Eis. Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Stéphane Charlin und Vili Saarijärvi (siehe Kasten)  werden aber nur Saku Mäenalanen und Dario Rohrbach im Einsatz stehen. Zudem ist Assistenzcoach Jukka Varmanen wie immer im finnischen Staff.

Saarijärvi und Charlin fehlen wochenlang

Die SCL Tigers haben gleich zwei Rückschläge zu verkraften: Verteidiger Vili Saarijärvi wurde im Spiel gegen Bern von einem Schuss getroffen und fällt wegen einer Verletzung am kleinen Finger zwei bis drei Wochen aus. Torhüter Stéphane Charlin zog sich bei einem Zusammenprall im Spiel gegen Lugano eine Knieverletzung zu, die ihn voraussichtlich sechs bis acht Wochen ausser Gefecht setzt, teilten die SCL Tigers mit. Pascal Müller, Leiter Sport, prüfe die Optionen auf dem Transfermarkt, um Charlins Ausfall zu kompeniseren.

06.02.2025 :: Micha Strohl (msz)