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Respektvoll mit der Natur umgehen, den Boden wertschätzen und ernten

Respektvoll mit der Natur umgehen, den Boden wertschätzen und ernten
Langnau: Mit einem Fest wurde das Pflanzprojekt «im Chlee» gegründet. Künftig wollen die Mitglieder auf einem halben Hektar Land in Trubschachen Gemüse anbauen und ernten.

Von der Vielzahl der Interessierten,  die sich am Samstag im Käpt'n Holger eingefunden haben, wurden die Veranstalter noch vor Beginn überrascht. So wurden noch schnell zwei Tische und einige zusätzliche Stühle im Korridor aufgestellt, bevor die gut zehn Gründungsmitglieder sich vorstellten und gleich auch die Beweggründe zum Mitmachen bei diesem Projekt erläuterten. Um was geht es konkret bei dem Pflanzprojekt «im Chlee»? «Zusammen essen, wachsen lassen und biologisches Gemüse anbauen, gemeinsam im Nutzgarten arbeiten und den Boden wertschätzend, liebe- und respektvoll kultivieren, das ist das eigentliche Ziel unseres Projekts. Dazu suchen wir Personen, die Lust haben, gemeinsam Gemüse anzubauen», erklärte der Mitbegründer Christoph Hirsbrunner aus Langnau. Heute gehe es darum, viele Anwesende zu mobilisieren, die Anteilscheine kauften, damit sie ein Startdepot hätten und die vorgesehene halbe Hektare Land durch ihre drei Gärtnerinnen fachmännisch kultivieren könnten, erläuterte Christoph Hirsbrunner. Diese entscheiden dann auch, was, wann und wieviel angepflanzt wird. Es hagelte natürlich viele Fragen: Wieviel kostet ein Anteilschein? Wie hoch ist die Jahresmiete? Wieviel Gemüse bekommt jede Familie? Hat es auch genug Gemüse für alle? Wo wird das Gemüse gelagert? «Wir können auf unsere Erfahrungen mit dem ‹Radiesli› in Worb zurückgreifen. Das Projekt ist aber noch ein Embryo, in einem Jahr können wir es bestimmt vieles besser beurteilen und erläutern.» Mit Cornelia und Beat Wüthrich, die den Biobauernhof Wingey in Trubschachen mit ihren fünf Kindern bewirtschaften und genügend Land für bis 160 Personen zur Verfügung stellen, habe man jedenfalls schon gute Startvoraussetzungen geschaffen, sagte Hirsbrunner.



Das Miteinander fördern

«Das Gemüse beim Grossverteiler sieht in der Farbe und der Form wohl schön aus, geschmacklich jedoch ist es oft schal und fad», meinte der Biobauer Beat Wüthrich. Die Protagonisten möchten mit ihrem Projekt keinen Konkurrenzkampf gegen einen Wochenmarkt oder den «Pfifouter» lancieren, sondern vielmehr die Kundschaft der Grossverteiler sensibilisieren, damit sie saisonaler, regionaler und somit umweltbewusster einkauft. Ein Wunsch sei es, auf dem «Pflanzplätz im Chlee» eine Begegnungsstätte zu schaffen, wo gemeinsam gearbeitet werde, wo man offen und mutig sei, andere Wege zu gehen. Das Miteinander und nicht das Gegeneinander soll gefördert werden.



Gelungener Start

Nach gut 90 Minuten erläutern, diskutieren, argumentieren wurden knapp 30 Anlagepakete unterzeichnet und der Verein «im Chlee» wurde gegründet. Nun warten die neuen Gartenbesitzer voller Vorfreude und Spannung darauf, was sie ab nächstem Frühsommer für gluschtiges Gemüse ernten oder abholen dürfen.



14.09.2017 :: Esther Kiener