Ein Garten wie vor knapp 100 Jahren

Ein Garten wie vor knapp 100 Jahren
Der Springbrunnen der Villa Rosenau soll mit Brunnenwasser aus eigener Quelle wieder aktiviert werden. / Bild: Zora Stifel (zsl)
Langnau: Manfred und Barbara Fankhauser haben die Villa Rosenau gekauft und wollen nun das Haus sanieren sowie den Garten wiederherstellen - so wie er original ausgesehen hat.

Bei einem Rundgang durch den Garten der Villa Rosenau erläutert Manfred Fankhauser, was alles geplant ist - es sollen unter anderem Asphaltwege wieder durch Kieselsteine ersetzt, die alten Postamente rundherum mit Rosensträuchern bepflanzt und der Vorplatz wieder vollständig mit Pflastersteinen belegt werden. Das Ehepaar Manfred und Barbara Fankhauser, die Eigentümer der Liegenschaft, haben dabei immer einen Gedanken im Hinterkopf: Die Gartenanlage soll möglichst ähnlich wie die ursprüngliche aus dem Jahre 1929 sein – eine historische Wiederherstellung ist der Plan. Der Beginn dieser Wiederherstellung des Gartens an der Mooseggstrasse 6 in Langnau ist auf Anfang März 2025 geplant.


Traumliegenschaft

Das Ehepaar hat die Villa Rosenau schon seit längerem im Auge gehabt. «Für uns ist es die absolute Traum­liegenschaft», erzählt Manfred Fankhauser. Bauherr bei der Errichtung im Jahr 1929 war Christian Fankhauser, der Architekt Ernst Mühlemann. Das Gebäude gehört zum neobarocken Architekturstil, die Gartenanlage, rea­lisiert von Emil Wyss, wurde passend zum Haus symmetrisch erbaut. Die Villa ist denkmalgeschützt und der Garten unterliegt den Vorschriften von Icomos, welche sich für die Bewahrung des Kulturerbes einsetzt. Deshalb muss nun bei der Komplettsanierung vieles berücksichtigt werden – sehr wertvoll dabei ist, dass sowohl vom Haus als auch vom Garten sämtliche Originalpläne vorhanden sind. Die Liegenschaft wurde im Herbst 2023 von der Erbgemeinschaft an die heutigen Eigentümer, Barbara und Manfred Fankhauser verkauft. «Wir haben das Haus mit allem Drum und Dran übernommen», erzählt Manfred Fankhauser lachend. Das heisst, dass zuerst mehrere Monate Zeit investiert werden musste, die Villa zu räumen. Nachdem die Sanierung des Hauses geplant worden war, konnte der Bau beginnen. «Für uns war es klar, so viel wie möglich erhalten zu wollen. Wer ein solches Objekt kauft, sollte Freude daran haben und hat eine gewisse Verpflichtung, den historischen Wert zu erhalten.»

Auch bei dem Umbau und der Bepflanzung des Gartens müsse Sorge getragen werden. So wie Manfred Fankhauser mehrmals betont, solle «die historische Substanz der Gartenanlage bewahrt werden». Bei einem Rundgang durch den Garten erläutert der Besitzer, was alles geplant ist – neben der schon erwähnten Erneuerung der Wege und des Bodens des Vorplatzes, ist auch eine Neupflanzung von Bäumen in Planung. Dies, da einige aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten. Beim Pflastersteinweg, welcher zum Hauseingang führt, soll eine Allee entstehen. Ausserdem werde der hinter dem Haus gelegene Gemüsegarten durch mehr Sträucher von den angrenzenden Liegenschaften getrennt, wobei Pflanzenvorgaben beachtet werden müssten, führt Fankhauser aus. Auch der Springbrunnen vor dem Haus soll wieder zum Funktionieren gebracht werden, und zwar mit Brunnenwasser aus eigener Quelle. Die Projektplanung inklusive Erstellung eines historischen Gutachtens wurde vom Landschaftsarchitekten der Firma von Maurus Schifferli erstellt, die Umsetzung wird durch eine andere Firma erfolgen.


«Wir freuen uns auf die Arbeit»

Das Ehepaar will auf Anfang August 2025 in die Villa Rosenau einziehen. «Meine Frau ist seit ein paar Tagen

pensioniert», erzählt der frühere Besitzer der Bahnhof Apotheke Drogerie Langnau, welcher noch immer dort als Apotheker arbeitet. «Uns ist bewusst, dass sowohl der Garten wie auch das Haus viel zu tun geben werden, wir freuen uns aber sehr auf diese Arbeit», führt Manfred Fankhauser weiter aus. Auf die Frage, ob die beiden das Haus denn allein bewohnen wollen, antwortet er, dass dies vorerst der Plan sei. Jedoch wäre die Möglichkeit vorhanden, das Treppenhaus aufzuteilen und zwei Wohnungen mit verschiedenen Hauseingängen zu errichten. «Dies sind aber Gedanken für später. Diesen Sommer wollen wir erstmal in einem Liegestuhl im Garten chillen können.»

19.12.2024 :: Zora Stifel (zsl)