Sörenberg: Aus Anlass deszehnten Todestages von Thori Schnider kamen am Samstagabend in der MarienkircheSörenberg seine Jodelmelodien zu besonderen Ehren.
Die beiden Jodlerklubs Echo Sörenberg und Flühli, die Solojodler Remo Fallegger und Moritz Schaller, begleitet von Benno Bucher, das Duett Martin und Hubert Thalmann mit Begleitung ihrer Mutter Vroni, sowie das Bläserquartett Sörenberg (Leitung Sigi Bieri) mit Orgelbegleitung durch Marie-Theres Bieri verstanden es, eine ganze Reihe Naturjodel von Thori Schnider aufs Schönste darzubieten. Zwischen den musikalischen Teilen schaute Alfons (Fösu) Schnider in gehaltvollen, mit feinem Humor gespickten Versen auf das Leben des vielfältig begabten und schweizweit bekannten Mitbürgers vom Mariental zurück.
älpler und Nationalrat Der 1930 als zweitjüngster Sohn von elf Kindern in Sörenberg geborene Theodor Schnider, genannt Thori, war mit Heimat und Brauchtum tief verwurzelt, sei es als begnadeter Sänger und Jodler, Schwinger, Blasmusikant oder auch als Jäger. Als volksverbundener Bergbauer auf der Alp Silwängen blieb er der Scholle treu. Er hatte stets ein offenes Auge für die Anliegen derer, die auf der Schattenseite unserer Gesellschaft leben. Kein Wunder, dass er bei Wahlen immer eine hohe Stimmenzahl erreichte und von 1979 bis 1995 im Nationalrat sass. Bei den Mussestunden auf seiner Alp Silwängen jodelte er seine eigenen Melodien und rief abends zum Dank den Betruf. Die meisten seiner über 20 Naturjodel sind dort oben entstanden. Er pfiff seine Melodien auf ein Tonband, wonach der Sörenberger Lehrer Urs Rüegg die Melodien aufschrieb und die Chorsätze dazu erstellte.
Wie dies in früheren Zeiten Thori Schnider getan hat, waren am Gedenkkonzert auch berührende Einzel- und Duettvorträge mit seinen «Jütz» zu hören. Der Jodlerklub Echo Sörenberg mit seiner Dirigentin Marie-Theres Bieri erwies seinem langjährigen Vorjodler mit hervorragend interpretierten «Thori-Jütz» eine besondere Anerkennung. Der Jodlerklub Flühli unter der Leitung von Thomas Zihlmann brillierte mit hellen Jodelstimmen und fein abgestimmtem Chorklang. Mit tief unter die Haut gehender Wirkung wurden auch Naturjodel vom Bläserquartett Sörenberg gespielt, die auf der Orgel von Marie-Theres Bieri begleitet wurden. Zum fulminanten Konzertabschluss mit allen Mitwirkenden erklangen der «Schwändelifluh-Jutz» und der «Beichlen-Jutz», die vom zahlreich erschienenen Publikum mit viel Applaus bedacht wurden.
Lebensfreude weitergegeben Bei allen vorgetragenen Jodelkompositionen spürte man die Lebensfreude des verstorbenen Komponisten, seine Energie, seine Liebe zur Natur und zu den Mitmenschen. Das Gedenkkonzert verdeutlichte, dass diese beliebten Jodelmelodien unsterblich sind und über das Entlebuch hinaus weiterklingen werden.