Bergwelten in allen Formen, Farben und Sichtweisen

Bergwelten in allen Formen, Farben und Sichtweisen
Lützelflüh: Die Kulturmühle präsentiert mit der Ausstellung Bergwelten Bilder und Skulpturen von sechs Künstlern. Die Werke zeigen den individuellen Bezug zu den Bergen.

Bergwelt, das sei viel mehr als nur Eiger, Mönch und Jungfrau, sagte Regine Gilgen in ihrer Begrüssungsansprache. Es könne die Aussicht vom Gipfel sein, aber auch die Freude am Blick vom Unterland auf die Alpenkette. Es könne der Jura sein oder die Liebe zum Stein aus den Bergen. Oder aber das erhabene Gefühl von Freiheit, Friede und Ruhe in der Natur des Alpenraums. Fünf Künstler bringen ihre Gefühle für die Bergwelt in dieser Ausstellung zum Ausdruck.

Als einzige Frau in der Gruppe hebt sich Brigitta Born aus Bern auch mit ihrem Werk von den andern ab. Sie meisselt aus Stein Nachbildungen der Berge, die aber nicht genau der Natur entsprechen müssen. Wie Zwillinge stehen Stockhorn und Niesen nebeneinander; ihre Flanken wie von Wellen gekräuselt. Das Matterhorn als Miniatur gibt es in Weiss, Gold und Türkis, und der Mont Vully liegt da wie ein schlafendes Krokodil.



Abstrakte Figuren aus Marmor

Auch auf Sockeln stehen die Werke von Sam Thöni aus Worb da. Er nennt sie Segel, Vogel, Mutter und Kind, aber auch Platzangst, Geschwungen oder Abgewandt. Es sind abstrakte Figuren aus grauem, weissem oder schwarzem, fein poliertem Marmor, von der Grösse her zum Mitnehmen geeignet oder zum auf den Kaminsims stellen. Seine Liebe zu den Bergen gleiche der zu den Pferden, sagte er. Er liebe und streichle sie und sei froh, nicht hinaufsteigen zu müssen.

«Die Berge sind meine Heimat, und sie lassen mich niemals los», meinte der Burgdorfer Walter Reber, darum kehre er immer wieder zu ihnen zurück. Seine Holzschnitte und Malereien sind idyllische Landschaften, die Berge und Seen, Wald und Tiere, aber auch Alphütten oder Burgdorfs Kirche zeigen. Zum Teil sind die Bilder als Postkartendrucke zu haben.

Die stimmungsvollen ölbilder von Markus Rickli aus Burgdorf zeigen die Berge oft nur von Weitem. «Ich bin Bergschauer und nicht Bergsteiger», bemerkt er dazu trocken. Am Horizont baut sich eine dramatische Wetterfront auf, Wolken verhüllen die Gipfel. Und doch spürt man ihre Gegenwart, sie beeinflussen das Wetter, füllen mit ihren Bächen den Bergsee.



Der Schnee ist niemals weiss

Dem Licht verschreibt sich der Maler Lorenz Huber aus Luzern, der schon als Kind nichts anderes als Kunstmaler werden wollte. Auf seinen Bildern liegt vielfach Schnee, und der ist niemals weiss. Das blaue Mondlicht, der feurige Sonnenuntergang oder die melancholische Abendstimmung tauchen ihn in blaue, orange und lila Töne. Ausser den Originalbildern in öl gibt es auch Miniaturen im Kleinformat zu kaufen.



Blick in eine andere Welt

Die schwarz-weissen Fotografien  von Hannes Hübner aus Zürich mit Berg- und Gipfelmotiven sind auf Büttenpapier gedruckt, mit Eichenholz um-rahmt. Zudem umrahmt Hübner seine Bilder mit handgestrichener Silber-Emulsion, so dass sie wie der Blick aus einem Fenster in eine andere Welt wirken. Sie faszinieren, egal ob sie ein Gipfelkreuz über schwindelerregendem Abgrund oder den von Nebel umhüllten Chasseral zeigen.

07.02.2019 :: Gertrud Lehmann (glh)