Wiederverwerten: Im Entsorgungshof in Grosshöchstetten kann von Aluminium bis zu Zeitungspapier allesabgegeben werden. Beim Sortieren des Guts helfen David Steiner und sein Team.
Bereits fünf Minuten nachdem der Entsorgungshof in Grosshöchstetten sein Tor geöffnet hat, scheppert und klirrt es von rechts und links. Immer am Donnerstagnachmittag und zweimal im Monat auch am Samstagvormittag können Bürgerinnen und Bürger – aber auch Auswärtige – ihr recyklierbares Gut im Entsorgungshof mit seinen grossen Containern abgeben. Für fast jedes Material steht unter dem schützenden Wellblechdach ein Behälter bereit: für Glas, Papier und Aluminium, aber auch für Elektroschrott, Kupfer, Kork, Styropor, Bildschirme, Altkleider, Tetra Pak und alte Farben. Man entdeckt immer wieder neue Schilder, die erklären, was wo hinkommt. Und wenn man unsicher ist: David Steiner, der Leiter des Entsorgungshofs Grosshöchstetten, und sein Team helfen gerne: «Das ist eigentlich meine Hauptaufgabe. Ich helfe den Leuten, ihre Materialien am richtigen Ort hinzubringen und schaue, dass zum Beispiel kein Aluminium im Altmetallcontainer landet.»
Hilfe vor Ort David Steiner schaut ganz genau hin, ob alles richtig getrennt wird. Das hat auch einen guten Grund: Je reiner das Material, das die Gemeinde abgeben kann, desto mehr Geld gibt es auch dafür. Immer wieder wird David Steiner angesprochen, wo dieser oder jener Gegenstand nun einzuordnen sei. Er und sein Team helfen beim Ausladen und Wegräumen der Abfälle, schaffen Platz in den Containern, wenn diese schon gar voll sind und kassieren am Schluss die Gebühren ein, die bei speziellen Entsorgungsgütern wie Farbe, Medikamente, Bauschutt und Grünabfällen oder für auswärtige Benutzerinnen und Benutzer anfallen. David Steiner ist seit elf Jahren bei der Gemeinde angestellt und ist seit der Eröffnung des Entsorgungshofes dabei. «An der Arbeit hier gefällt mir vor allem der Kontakt mit den Menschen. Bei uns kommen fast alle Leute aus dem Dorf einmal vorbei. Wenn es um Abfall geht, sitzen wir nämlich alle im selben Boot», erzählt er.
Entsorgungshof als Begegnungsort Man trifft sich beim Entsorgen seiner Güter. Nicht selten bleiben Leute stehen, um sich mit Freunden, Bekannten oder Nachbarn zu unterhalten. Auch Gemeindepräsidentin Christine Hofer hat dies schon bemerkt: «Ich habe auch schon selber mitgeholfen hier auf dem Entsorgungshof. Das ist eine gute Möglichkeit, seine Mitmenschen auf ‹neutralem Boden› kennenzulernen.» Was jetzt noch fehle, sei ein Café, in dem
die Leute ein bisschen verweilen könnten, meint sie und schmunzelt.
Lange sollte man den Parkplatz aber nicht besetzen. Es kommt öfters vor, dass sich eine Schlange von Autos bildet, die auf einen freien Platz warten. «Der Platz ist manchmal ein Problem», erklärt David Steiner. ändern könne man daran im Moment aber nichts.
Der Grosshöchstetter Kurt Schüpbach bringt heute Glas, Zeitungen, Styropor,
Tetra Pak, Aluminium und einen Sack voller Plastik mit. «Ich komme oft hierher, vielleicht so alle 14 Tage», erzählt er. Das Angebot des Entsorgungshofs gebe sicher einen Anreiz zur Abfalltrennung. «Ich bin kein ‹öko-Fritz›, aber wenn es so einfach geht, kann man seinen Abfall auch gut trennen.» Ausserdem spare man Gebühren für Abfallsäcke, wenn man nicht alles einfach in den Hauskehricht schmeisse.
Brauchbares zum Mitnehmen In dem bunten Treiben sind die verschiedensten Dinge zu entdecken: Stühle, Fahrräder, Schaumstoffkissen, Blumentöpfe und sogar zwei riesige Teddybären. «Gegenstände, die noch brauchbar sind, lassen wir oft neben der Mulde stehen, falls sie jemand gebrauchen kann», erzählt David Steiner. Wenn der Entsorgungshof um 16 Uhr schliesst, werden aber auch diese Dinge entsorgt. Für David Steiner ist die Arbeit dann aber noch nicht zu Ende. Auch Abholungen und der Transport von neuen Mulden
müssen organisiert werden, damit in einer Woche wieder alles bereitsteht und fleissig Abfall getrennt werden kann.