Stromleitungen in den Boden verlegen

Rüegsau: Im Lochgraben verschwinden 2,8 Kilometer Freileitungen. Zudem wird die Trafostation Loch verschoben, damit sie nicht mehr im Hochwasserperimeter steht.

Bereits vor drei Jahren habe die BKW im Lochgraben, Rüegsbach, zusammen mit der ARA Leitungsrohre verlegt, erklärt Matthias Kuhn, Projektverantwortlicher bei der BKW. Damit hätten Synergien genutzt und die Kosten für den Tiefbau geteilt werden können. Nun folge die Verlegung von vier Freileitungssträngen in den Boden. Dies biete mehrere Vorteile, führt Kuhn aus: Die Kosten für den Unterhalt seien tiefer. «Bei Freileitungen müssen die Holzmasten ab und zu ersetzt werden, was ziemlich aufwändig ist.» Zudem seien Leitungen im Boden viel weniger störungsanfällig. «Kommt es bei einer verkabelten Leitung jedoch zu einer Störung, dauert es einiges länger, diese zu beheben», gibt der Projektleiter zu bedenken. Nicht zuletzt seien die Landwirte froh wenn die Masten verschwinden würden, so könnten sie die Felder einfacher bewirtschaften. Für die Grabarbeiten und die Durchleitungsrechte werden die Landeigentümer von der BKW entschädigt. Die gesamte Länge der Starkstromleitungen (16 Kilovolt) beträgt 2,8 Kilometer.



Neuer Standort für Trafostation

Auslöser für das Projekt im Lochgraben ist die Trafostation Loch. «Diese steht in einer Hochwassergefahrenzone und muss deshalb verlegt werden», erklärt Matthias Kuhn. Der neue Standort liege rund 200 Meter weiter oben am Hang. Gebaut wird eine neue, grössere Station. Dies sei nötig, weil der Anschluss anders erfolge als bei Freileitungen und mehr Platz beanspruche. «Zuerst wird die neue Trafostation gebaut und danach Kabel für Kabel neu angeschlossen, so dass es für die Kundinnen und Kunden nur zu kurzen Unterbrüchen kommt», schildert Kuhn das Vorgehen. Die bestehende Trafostation werde abgebaut und in Langnau für ein ähnliches, aber kleineres Projekt weiterverwendet.

Derzeit werden die Leitungsrohre bis zur neuen Trafostation verlängert. Mitte Februar sollen die Kabel eingezogen werden. Bis Ende März möchte die BKW die Bauarbeiten beenden. Die Kosten für das gesamte Projekt betragen 600’000 Franken.

03.01.2020 :: Silvia Wullschläger (sws)