Bernadette Waser, Schüpfheim: Lesen und schreiben. Zwei Tätigkeiten, die in Bernadette Wasers Leben immer einen grossen Stellenwert hatten. «Gerne wäre ich Schriftstellerin geworden», nennt sie den Traumberuf ihrer Kinder- und Jugendzeit. Doch ihr Wunsch nach diesem «brotlosen Beruf» kam bei ihrem Vater schlecht an. Für die Ausbildung zur Lehrerin – ebenfalls ein Wunschberuf – reichte das Geld nicht. Und überhaupt: Die Arbeitertochter sollte «etwas Rechtes» lernen und richtig arbeiten, wie ihre Eltern auch.
Schreiben durfte Bernadette Waser-Unternährer dann während und nach der kaufmännischen Ausbildung zwar viel. «Meist aber nur Inhalte, welche die Chefs mir diktiert oder sonst vorgegeben haben.» Also nicht wirklich das, was eine verhinderte Schriftstellerin erfüllt. Das freie Schreiben liess sie aber nie ganz los, selbst wenn sich dies zeitweise auf das ausführlich gehaltene Tagebuch beschränkte. Auch als sie später nach Ausbildungen in Religions- und Heilpädagogik mit Kindern arbeitete, kam sie kaum zum Schreiben. Dafür las und liest sie viel. «Keine Romane, das reale Leben ist spannend genug», findet sie. Derzeit liegt eine von Lotta Suter verfasste
Biografie über den Missionar Al Imfeld auf ihrem Nachttisch. Aus einer Karriere als Schriftstellerin wird für die seit kurzem pensionierte Bernadette Waser möglicherweise nichts mehr. Dies plagt sie nicht, denn ihre Schreiblust kann sie trotzdem ausleben, wenn auch nicht mit Büchern. Ein Inserat in der «Wochen-Zeitung» im Jahr 2007 brachte sie auf die Idee, sich im journalistischen Schreiben zu üben – und fand Gefallen da-
ran. Dank ihrer breit gefächerten Interessen berichtet sie über fast alles, was in der Region Entlebuch läuft; «ausser Sport, das interessiert mich nicht». Gerne widmet sie sich kirchlichen und sozialen Themen, ebenfalls Historisches mag sie, «und natürlich Menschen, am liebsten solche, die was zu
erzählen haben!»