Christina Burghagen, Signau: «Tu was du liebst, dann musst du nicht mehr arbeiten.» Nach diesem Motto lebt Christina Burghagen. Das klingt nach einem Schoggi-Leben. Ein solches führt sie auch – im wörtlichen Sinn. Zusammen mit ihrem Partner zeigt sie in ihrer Schoggi-Manufaktur in Signau den Gästen, wie die Schokolade in die Schweiz gekommen ist. Ebenfalls süss, aber auch sauer mag es Christina Burghagen, wenn sie für Gruppen historische Bankette anbietet. Von gezuckertem Braten bis zum Zitronensalat findet sich alles in ihren alten Kochrezepten. «Wobei ich nicht alles strikt nach Vorgabe koche, schliesslich will ich, dass meine Gerichte den Gästen schmecken.»
Zum Schreiben fühlt sich Christina Burghagen seit jeher hingezogen. «Bereits als Kind hatte ich die Gabe, lange Geschichten in paar Sätzen wiederzugeben», erinnert sie sich. Als Tochter eines Deutschlehrers sei sie auch auf korrekte Schreibweise getrimmt worden. Dies wusste sie damals nicht zu schätzen. Nach dem Studium landete sie in einer Kulturredaktion. Nach einem Abstecher zu Klatsch- und Tratschblättern zog es sie wieder zu kulturellen Themen hin. Dies ist noch heute ihre bevorzugte Sparte. Als freischaffende Journalistin arbeitet sie für verschiedene Medien. Ihre Mitarbeit bei der «Wochen--Zeitung» begann mit einer Kolumne. Die «Rucksack-Schweizerin», wie sie ihren damaligen Status beschreibt, wollte sich in Kolumnen vom Leib schreiben, wie sie sich als frisch in der Schweiz lebende Deutsche fühlt, wie sie die Emmentaler erlebt. Sie schickte ein paar Texte ein, falls wir mal eine Kolumne bräuchten... Heute schreibt sie nebst anderen Beiträgen immer noch Kolumnen. Ihre Themen hätten sich aber geändert, «und auch der Stil», findet sie. «Meine Kolumnen müssen damals von oben herab rübergekommen sein», sagt sie selbstkritisch. Heute sehe sie vieles anders an – mit Schweizer Augen. «Nun bin ich ganz hier angekommen.»