Margrit Kipfer, Langnau: «Was bedeutet dir das Schreiben für die ‹Wochen-Zeitung?›» – «Schreiben ist meine Welt», sagt Margrit Kipfer, ohne überlegen zu müssen. Und dies nicht erst, seit sie für die «Wochen-Zeitung»
unterwegs ist. Briefe, Aufsätze, Geschichten und Gedichte zu
Papier bringen, das mag sie seit ihrer frühen Jugend. Als sie zur Schule ging, wurde zwar längst in der heutigen Schrift geschrieben, aber der Lehrer brachte seiner Klasse auch die alte deutsche Schrift bei. Margrit Kipfer liess sich dafür begeistern. Seit vielen Jahren pflegt sie Briefwechsel in dieser Schrift. Mit ihren Kenntnissen konnte sie schon vielen helfen. «Ich durfte mal für die ‹Wochen-Zeitung› über ein Jubiläum einer Käsereigenossenschaft schreiben. Der Sekretär kramte alte Protokolle hervor und klagte, dass diese niemand mehr lesen könne.» Die Frau von der
«Wochen-Zeitung» konnte es. Und so kommen immer wieder Leute mit alten Schriftstücken zu ihr, die sie entschlüsselt.
Für die «Wochen-Zeitung» besucht Margrit Kipfer unter anderem Konzerte und Ausstellungen. «Ich staune immer wieder über
die Kreativität und den Einsatz der Menschen», sagt sie. Mit grosser Wertschätzung hört und sieht sie sich jeweils die Werke an. Dabei macht sie sich Notizen. Das Dilemma: Bei den Konzerten wird das Licht im Saal gelöscht. Deshalb könne sie ihre Notizen jeweils fast weniger gut entziffern als die alte deutsche Schrift, witzelt sie. Zuhause schreibt sie die Berichte in einem ersten Durchgang von Hand. Dann wird korrigiert, wenn nötig gekürzt, und erst dann in den Computer eingegeben. «Vielleicht etwas aufwendig», gesteht sie. «Aber dieses Vorgehen entspricht mir am besten.»
Aufwand scheut Margrit Kipfer auch bei ihren vielen anderen
Tätigkeiten nicht. Sie malt, handarbeitet, verbringt gerne Zeit mit ihrer grossen Familie und unternimmt Wanderungen zusammen mit ihrem Mann.