Bis Ende 2030 sollen auch die Vertragsgemeinden aus dem Entlebuch vom schnellen Internet profitieren. / Bild: Swisscom
Entlebuch: Neustart von Prioris. Mit dem neuen Partner Swisscom soll bis Ende 2030 in Luzern West schnelles Internet dank eines flächendeckenden Glasfasernetzes realisiert werden.
Ultraschnelles Internet auf Basis der Glasfasertechnologie in alle Haushaltungen in Luzern West. Dies ist seit fünf Jahren das angestrebte Ziel der Prioris Verbund AG. Jetzt soll es endlich klappen. Man habe sich zusammen mit Swisscom auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt, erklärte Franzsepp Erni, Verwaltungsratspräsident von Prioris, anlässlich eines Medienanlasses von letzter Woche. Der Ausbau in den 13 Vertragsgemeinden, darunter auch Schüpfheim, Flühli und Escholzmatt-Marbach, soll bis Ende 2030 abgeschlossen sein.
Ein Türöffner aus dem Entlebuch
Fast genau vor einem Jahr herrschte bereits einmal grosse Zuversicht. Zusammen mit der Regionalen Glasfaser AG, Tochterfirma eines österreichischen Konzerns, plante Prioris, die Pläne eines Glasfasernetzes in Luzerns Westen umzusetzen. Es kam anders. Weil die Quote von 60 Prozent Vertragsabschlüssen mit Hausbesitzern - ausser in zwei Gemeinden – nicht erreicht wurde, kam es zur Trennung. Ein Grund dafür, so Erni auf Anfrage, sei der vielseitige Wunsch der Hauseigentümer nach einem einheimischen Partner gewesen. «Wie Phönix aus der Asche», so der Verwaltungsratspräsident, «ist dann plötzlich wieder die Swisscom ins Spiel gekommen.» Eine türöffnende Rolle nach langer Eiszeit hat dabei der Nationalrat Pius Kaufmann, Gemeindeammann von Escholzmatt-Marbach, gespielt (siehe Kasten). Kaufmann relativierte und erklärte: «Gemeinsam mit meinen Luzerner Kolleginnen und Kollegen im Bundesparlament haben wir beim zuständigen Bundesrat, Albert Rösti, interveniert.» Dank magistraler Unterstützung habe man sich mit der Swisscom wieder an einen Tisch gesetzt.
Die Eckpunkte der Vereinbarung
Konkret sollen jetzt in den Vertragsgemeinden die notwendigen Tiefbauarbeiten ausserhalb der Bauzone, unter der Regie der Prioris AG, gestartet werden. Finanziert würden diese mit den 5,1 Millionen Franken, welche die Gemeinden bereits gesprochen hatten. Interessierte Hauseigentümer ausserhalb der Bauzone müssten mit der Prioris AG einen neuen Basisvertrag abschliessen, wie Franzsepp Erni weiter ausführte. Damit verbunden seien einmalige Kosten von 1900 Franken pro Haus, sowie 600 Franken pro Nutzungseinheit. Weil die Arbeiten in der Bauzone von der Swisscom ohnehin wie geplant durchgeführt würden und für diese Hausbesitzer keine Mehrkosten anfielen, zähle man auf einen freiwilligen Solidaritätsbeitrag.
Schneller als der Bund
Kürzlich startete der Bundesrat die Gigabitstrategie für einen flächendeckenden Zugang zu schnellem Internet. Nein, mit ihrem Projekt lägen sie da nicht quer in der Landschaft. Mit Prioris habe man bereits jetzt etwas auf sicher, meinte Erni, viel Zuversicht verströmend. Auf die Frage, ob es beim Neustart auch wieder eine Quotenauflage gebe, tönten die Swisscom-Vertreter etwas vage. Prinzipiell seien Quoten kein Thema mehr, aber natürlich brauche es für ein erfolgreiches Gelingen eine gewisse Menge von Abschlüssen. Eine fixe Zahl wolle und könne man nicht nennen.