Das Gasthaus Salwideli, oberhalb Sörenberg, soll für sechs Millionen Franken umgebaut werden. / Bild: Bernadette Waser-Unternährer (wbe)
Sörenberg: Die «Messerli-Stiftung» will das Berggasthaus Salwideli aufwerten. Sie möchte nächsten Sommer bauen. Der «Innerschweizer Heimatschutz» erhob dagegen Einsprache.
Das 1351 Meter über Meer oberhalb von Sörenberg gelegene Berggasthaus Salwideli ist im Sommer und im Winter ein begehrtes Ausflugsziel für Sport- und Naturbegeisterte. Auch bei Feriengästen ist das Haus beliebt. Ferienlager sind ein wichtiger Teil seines Angebots. «Wir planen eine qualitative Verbesserung», erklärt Felix Howald, Stiftungsrat der gemeinnützigen «Messerli-Stiftung» mit Sitz in Sörenberg. Die Stiftung ist Besitzerin des Salwideli; nun will sie das Gasthaus den heutigen Ansprüchen entsprechend umbauen und erneuern.
Kritik an der Ästhetik
Gegen dieses Bauvorhaben erhob der Innerschweizer Heimatschutz Einsprache. «Die Gründe sind vorwiegend ästhetischer Natur und aus meiner Sicht widersprüchlich», sagt Felix Howald. «Der Heimatschutz stört sich an der angeblichen Symmetrie des Neubaus. Dieser passe nicht zum alten Teil. Die Umweltverbände hatten keine Einwände». Er sei zuversichtlich, dass man eine Lösung finden werde. Die Neugestaltung betreffe drei Teile, den bestehenden Altbau, den neuen Anbau sowie die Umgebung.
90 Prozent des Altbaus bleiben bestehen und werden sanft renoviert. Die Hotelzimmer, die Pächterwohnung und die Gaststube sollen mit neuer Infrastruktur und neuem Mobiliar aufgefrischt werden. Auch der Einbau eines Lifts ist geplant.
Ein Anbau aus Holz wird den abgerissenen Gebäudeteil ersetzen und ergänzen. Auf den drei über dem Restaurant liegenden Etagen mit dem abgeschrägten Flachdach sind 15 Doppelzimmer mit Nasszellen geplant. Neu werden danach 32 Zimmer für unterschiedliche Bedürfnisse zur Verfügung stehen, wodurch sich die Gebäudefläche um 90 Quadratmeter vergrössert. Erweitert wird auch die Sonnenterrasse mit ihrer herrlichen Aussicht auf die Brienzer RothornKette. In der Gaststube mit Aussicht auf die Schrattenfluh werden durch den Anbau neu 118 Sitzplätze zur Verfügung stehen.
Parkplätze werden verlegt
Die Parkplätze auf der Südseite des Gebäudes werden aufgehoben und unterhalb der Kapelle durch zirka 50 neue Parkfelder aus Mergelbelag ersetzt, damit das Wasser gut versickern kann. Dadurch verkleinert sich die Asphaltfläche um 750 Quadratmeter, die begrünt werden sollen. Das geplante, neue Gartenrestaurant wird je nach Saison bis zu 70 Plätze anbieten.
Auch der Spielplatz wird neugestaltet und der Strassenverlauf geändert. Die Loipe Salwideli soll um einige Meter versetzt und mit einem neuen, mobilen Kassenhaus ausgestattet werden, das nach der Saison leicht demontiert werden kann. Auf der gut 23’000 Quadratmeter grossen Sonderzone Salwideli will man neue Bäume, – vorwiegend Bergahorne – um das Gebäude pflanzen. Damit soll das Salwideli ökologisch aufgewertet werden.
Gemeindeammann Hans Lipp hofft, dass die Einsprache-Verhandlung mit dem Heimatschutz, der Bauherrschaft, den Architekten Tanja Temel und Marc Syfrig sowie der Gemeinde im November stattfinden kann. Felix Howald rechnet mit einem Baubeginn frühestens nächsten Sommer. Während der einjährigen Bauphase ist ein provisorischer Restaurationsbetrieb geplant.