Der Pumptrack soll dort entstehen, wo derzeit die nicht mehr bewirtschaftete BMX-Anlage steht. / Bild: Olivia Portmann (opk)
Konolfingen: Ein Verein möchte auf dem Inseli-Areal eine Pumptrackanlage erstellen. Die Gemeinde würde das nötige Land zur Verfügung stellen. Grösstes Hindernis ist der Gewässerraum.
Schon 2016 bemängelte die Konolfinger Bevölkerung anlässlich einer Umfrage, das Inseli-Areal sei nicht gepflegt. Verbessert wurde die Situation seither nur marginal. So sei beispielsweise der Garderobenbereich des Schwimmbads etwas verschönert worden, erklärt die Sportkoordinatorin Barbara Aeschlimann. Sie ist zudem auch Gemeinderätin. «Es laufen diverse Projekte, zum Beispiel soll dort dereinst ein Begegnungsort entstehen. Aber um alles instand zu stellen, braucht es viel Geld.» Positiv reagiert der Gemeinderat indes auf das Projekt einer Interessengemeinschaft, auf dem Areal einen Pumptrack (siehe Kasten) zu errichten. Wie er am Montag mitteilte, will er das gemeindeeigene Landstück der ehemalige BMX-Bahn dafür zur Verfügung stellen.
Das Provisorium fand Anklang
Das Interesse an einem solchen Roll-sport-Parcours sei schon lange gross, bestätigt Barbara Aeschlimann. Seitens Eltern und Schüler seien immer wieder Anfragen an die Gemeinde gerichtet worden. Eine mobile Versuchsanlage letzten Herbst sei auf grosses Interesse gestossen. Die Schülerinnen und Schüler haben es so grossartig gefunden, dass sie Unterschriften für eine dauerhafte Anlage gesammelt haben. Parallel dazu hat sich letzten Sommer die IG Pumptrack gebildet, die letzte Woche in einen Verein umgewandelt wurde. Eine der sechs Initiantinnen ist Sabrina Abplanalp. «Bis die Gemeinde das Inseli-Areal aufbessert, sind unsere Kinder bereits gross. Unser Wunsch ist es, möglichst zeitnah etwas für die Kinder und Jugendlichen aus der Umgebung auf die Beine zu stellen», erklärt die Freimettigerin die Beweggründe des Vereins.
«Ein Pumptrack ist ideal für alle. Vom Kleinkind auf dem Laufrad, über die Trottinettbegeisterten und Inlineskater bis zu den ambitionierten BMX-Fans können alle ihren Drang nach Bewegung auf der gleichen Anlage ausleben», erklärt Abplanalp. Auch auf die Frage, weshalb es denn unbedingt in Konolfingen einen Pumptrack brauche, wo doch in der näheren Umgebung (siehe Kasten) einige Anlagen zu finden sind, hat der Verein das passende Argument: «Die Anlage soll ein Ort sein, wo sich Kinder und Jugendliche aus der Umgebung treffen können, entsprechend sollten sie selbstständig hinkommen».
Gewässerraum als Knackpunkt
Bevor der Verein das Baugesuch einreichen kann, gilt es, insbesondere die Frage der Gewässerräume zu klären. Das Areal, das für die asphaltierte Kurven- und Hügelanlage ideal wäre, liegt nahe am Hünigenbach. Es handelt sich um das dreieckige Stück Land zwischen dem Fussballfeld, dem Bach und den Parkplätzen vor der katholischen Kirche. «Der Abstand zum Bach bereitet uns im Moment am meisten Sorgen», erklärt Sabrina Abplanalp. Da der Gewässerraum für den Hünigenbach noch nicht durch den Kanton genehmigt ist, gelten die strengeren Übergangsbestimmungen des Bundes. Das heisst, dass der Pumptrack mindestens neun anstelle von 6,75 Meter vom Bach entfernt sein müsste. Doch dann würde der Platz nicht reichen. «Wir erhoffen uns von der Gemeinde Hilfe bei der Eingabe des Gesuchs beim Kanton», betont Abplanalp.
Trotz dieser Knacknuss seien sie motiviert, das Projekt weiterzuverfolgen. Unter anderem suche der Verein die Zusammenarbeit mit einem professionellen Pumptrack-Bauer. Auch möchten die Initianten Sponsoren finden, um die gut 200’000 Franken, die eine solche Anlage kostet, abzudecken. «Wir hoffen, dass die Anlage bis Ende 2021 realisiert werden kann», sagt Sabrina Abplanalp.