Langnau: Die angehenden Märchenerzählerinnen Katrin Tschirky und Kathrin Gygax entführten das Publikum in der Regionalbibliothek in eine fremde und doch vertraute Welt.
Draussen war es stürmisch und nass, bestes Erzählwetter also. Drinnen in der Regionalbibliothek Langnau fesselten Katrin Tschirky aus Langnau und Kathrin Gygax aus Oschwand ihr Publikum mit frei erzählten Schweizer Märchen und Sagen. Die beiden Erzählerinnen absolvierten während zweier Jahre ihre Ausbildung zur Märchenerzählerin bei der Mutabor-Märchenstiftung. Sie lernten dabei alle Aspekte des öffentlichen Vortragens von Märchen, der Sprache, Mimik und Gestik, um die Tradition des Geschichtenerzählens weiter zu pflegen.
Es war ein Genuss, den Frauen zuzuhören. Sie entführten das Publikum in eine fremde und doch vertraute Welt und Zeit, in der es in Emmenmatt noch Erdmannli gab, in den Kanton Zug, als man Geld unter einer Alraunwurzel vermehren konnte, nach Grindenwald zu einem listigen Alphirten mit einem Traum, ins Entlebuch zu einer kraftspendenden Wunderwurzel, zum gierigen Landvogt Tribolet in Wolhusen und zuletzt in den Jura zu den Zwergen und zum gutmütigen Müllersohn. Zwischendurch gab Nico Rindlisbacher geläufige, lüpfige Musikstücke auf dem Schwyzerörgeli zum Besten.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer waren fasziniert, die zwei Frauen lieferten ein rundum gelungenes Gesellenstück ab.