Im August 2013 wurde das Kunstrasen-Spielfeld in Oberdiessbach eingeweiht. Dabei spielte der heimische Fussballverein gegen eine Auswahl aus ehemaligen Nationalspielern. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Sommerserie: Der FC Oberdiessbach verabschiedete sich 2013 von seinem Rindenplatz und trainiert und spielt seither auf einem verfüllten Kunstrasen.
Bis 2013 mussten sich die «Schütteler» des FC Oberdiessbach mit einer bescheidenen Infrastruktur begnügen. Im Graben hinten gab es ein zu kleines Naturasen-Spielfeld und als Trainingsplatz diente ein Rindenplatz. Im Rahmen des Projekts Neubau Sportplatz Leimen sei man damals dem Wunsch des Clubs nachgekommen, zusätzlich einen Kunstrasenplatz bereitzustellen, führt Roman Sterchi, Leiter Hochbau bei der Bauverwaltung Oberdiessbach, aus.
Mit 60 Franken pro Quadratmeter (ohne Unterbau) seien die Investitionskosten für einen Kunstrasen zwar fast doppelt so hoch wie beim konventionellen Geläuf, rechnet Sterchi vor, dafür sei er im Unterhalt bedeutend günstiger. Der grosse Mehrwert sei zudem die praktisch wetterunabhängige Verfügbarkeit des Spielfelds verbunden mit einer sehr hohen Nutzungsdichte.
Der Aufbau
Während der variable Spielaufbau im Fussball eine Frage der Taktik sei, regelten DIN-Normen den Aufbau des Kunstrasens, erklärt der Platzwart Daniel Künzli. Auf dem Kiesuntergrund liege ein fünf Zentimeter hoher Gummibelag, gefolgt von einer zweieinhalb Zentimeter dicken Schicht mit Quarzsand. Darüber würden die Bahnen mit den Kunstfasern verklebt. Merkmal des verfüllten Rasens sei nun die Verfüllung der Kunstfasern mit einem Gummigranulat, welches die Fasern aufrecht stütze, so dass sie maximal 15 Millimeter über das Granulat herausragten.
Normen und Nutzung
Der Platz ist, so Sterchi, zugelassen für Spiele bis zur 2. Liga und wird alle vier Jahre neu zertifiziert. Unter anderem wird die Ballrollgeschwindigkeit und die Dämpfung überprüft. Genutzt wird das Feld für Trainings wie auch Ernstkämpfe, indes die erste Mannschaft des FCO dem Naturrasen den Vorzug gebe. Auch die älteren Semester bevorzugten den konventionellen Platz, sei dieser doch gelenkschonender.
Zweimal im Monat werde der Platz, erläutert Künzli, mit einer zwei Meter breiten Bürstenmaschine, angehängt an einen Kleintraktor, gereinigt. Eine Absaugvorrichtung entferne Fäden, Blätter und sogar Blütenstaub. Auch das Granulat werde abgesogen und im gleichen Arbeitsgang wieder neu verfüllt. Vor den Spielen werde der Platz durch die Mannschaften bewässert. Damit würde die ziemlich hohe Temperatur, die bei einem derartigen Kunstrasen entsteht, heruntergefahren und das Risiko von Hautverbrennungen minimiert. Die prognos-tizierte Lebensdauer eines Kunstrasens belaufe sich auf zwölf bis fünfzehn Jahre. Sollte der FCO bis dann in der Super League mitmischen, käme wohl nur ein Hybridrasen neuster Generation in Frage, schliesst Sterchi augenzwinkernd.