Samuel Erni bildet zusammen mit Yannick Blaser das beste Abwehrduo. / Bild: Peter Eggimann (ped)
Zwischenbilanz: Gegenüber letzter Saison haben die Tigers die Torproduktion gesteigert. Auch auf der Goalieposition sind sie stabiler geworden. Ungenügend ist dagegen die Abwehrleistung.
Die SCL Tigers konnten den 4:1-Überraschungssieg in Biel gegen den Leader nicht bestätigen. Mit drei knappen Niederlagen zuhause gegen Meister Zug (1:2) und den Tabellenzweiten Freiburg (1:3) sowie auswärts gegen Aufsteiger Ajoie (2:3) fielen sie innerhalb von fünf Tagen vom achten auf den letzten Rang zurück. Nach dem Heimspiel von morgen Freitag gegen Lausanne haben die Langnauer gegen jeden der zwölf Konkurrenten je einmal gespielt. Zeit für eine erste Zwischenbilanz.
Die Verantwortlichen entschieden sich nach der letzten Saison mit der völlig ungenügenden Produktion von durchschnittlich 2,06 Toren pro Spiel vier neue ausländische Stürmer zu verpflichten. Diese Rechnung ist aufgegangen. Dank Olofsson (16 Skorerpunkte/1,45 Durchschnitt), Grenier (12/1,09) und Pesonen (11/1,00) ist Langnau mit Servette der einzige Klub, der mit drei Stürmern unter den ersten 14 NLA-Topskorern figuriert. Dazu kommt Saarela, der in vier Spielen verletzungsbedingt fehlte und noch gar nicht richtig in Schwung kommen konnte. Trotzdem stieg die Anzahl Tore im Vergleich zu den ersten elf Runden der letzten Saison von 21 auf 29, die Anzahl Punkte jedoch nur von acht auf neun Zähler.
Die Erklärung für die minimale Steigerung der Punktzahl liegt bei der zu hohen Anzahl von Gegentoren. Diese ist gegenüber der letzten Saison sogar noch von 39 auf 41 angestiegen. Allein 14 Gegentore fielen in der Doppelrunde gegen Bern (1:8) und die ZSC Lions (2:6). Die beiden Kanterniederlagen mit NLA-unerfahrenen Torhütern veranlassten die Verantwortlichen, auf der wichtigsten Position zu handeln: Sie verpflichteten von Davos vorläufig bis Ende Januar Robert Mayer, der mit Ivars Punnenovs eines der solidesten Goalieduos der Liga bildet. Die gemeinsame Abwehrquote von 91,8 Prozent ist der Beweis dafür. Diese Rechnung hat sich also ausbezahlt.
Verrechnet haben sich die Verantwortlichen bei der Besetzung der Verteidigerpositionen mit lauter Schweizern. Blaser und Erni bilden das einzige Backpaar mit einer konstanten, konsequenten und einfachen Spielweise. Die anderen Abwehrspieler sind unter gegnerischem Druck zu wenig abgeklärt, treffen zu viele Fehlentscheidungen und gehen unnötig grosse Risiken ein. Die Abgänge von Glauser (zu Lausanne) und Lardi (Rücktritt) sind nicht vollwertig ersetzt worden.