Einer der Höhepunkte war das Zusammenspiel der Alphorngruppe und des Jugendchors Utopia. / Bild: Gody Studer (gse)
Schüpfheim: Zu ihrem 80-jährigen Bestehen konzertierte die Entlebucher Alphornbläser- und Fahnenschwingervereinigung mit sieben Bläserformationen und dem Jugendchor Utopia.
Neun Personen gründeten 1942 im Gasthaus Rössli in Schüpfheim den Verband der Alphornbläser Amt Entlebuch. Als Präsident amtete Hermann Zemp, Schüpfheim, als Sekretär Gottfried Studer, Escholzmatt, als Kassier Anton Emmenegger, Schüpfheim und als Beisitzer Josef Emmen-egger, Hasle. Das Ziel dieser Gruppierung war, das Alphornblasen im Entlebuch wieder bekannt zu machen.
Die Fahnenschwinger fehlen
Ab 1971 wurden auch Fahnenschwinger in die Vereinigung aufgenommen, leider fehlt zurzeit der Fahnenschwinger-Nachwuchs gänzlich. Man hofft, dass sich künftig im Entlebuch auch wieder Leute für das Fahnenschwingen begeistern können. Die Alphornbläser müssen sich indes keine Sorgen um den Nachwuchs machen, zeigten doch viele junge Talente ein beachtliches Können.
Das sonntägliche Konzert unter dem Motto «Jung und Alt» eröffnete die 24-köpfige Alphorngruppe Entlebuch unter der Leitung von Urs Zihlmann passend mit der eigens für diesen Anlass geschaffenen Komposition «Zum Jubiläum» von Hermann Studer.
Alphornklang und Jodelgesang
Ein Ohrenschmaus waren die beiden Stücke, welche die Alphorngruppe gemeinsam mit dem Jugendchor Utopia aus Escholzmatt darbot, so «Luegit vo Bärg und Tal» von Ferdinand Huber und «Flühli Dörfli» von Siegfried Zihlmann. Der Wechsel der Alphornklänge mit den frischen, jungen Stimmen des Chores beeindruckte besonders. Weitere drei Vorträge der Grossformation füllten mit ihren sonoren Klängen den Kirchenraum in harmonisch beeindruckender Art mit Kompositionen von Josef Emmenegger, Hermann Studer und Urs Zihlmann.
Vom Duo bis zum Sextett
Innerhalb der Entlebucher Alphornbläservereinigung gibt es einige Kleinformationen, die das Programm mitgestalteten. Die fünfköpfige Alphorngruppe «Schüpfe», das Duo «mit Sicht a d´Schratteflue», das «Trio Ramsere» sowie das «Quartett Heimat-klänge» trugen anspruchsvolle Werke von einheimischen Komponisten vor. Alle Bläserinnen und Bläser spielten auf hohem Niveau und stellten einmal mehr die Entlebucher Musikalität unter Beweis.
Gäste aus Obwalden
Dass es auch im benachbarten Obwalden hervorragende Bläser gibt, bewies die Gastformation «Trio Astelhorn» mit je einem Alphorn- und Büchelstück in dynamisch differenziert gekonnter Art. Ein besonderer Leckerbissen waren die Auftritte der Jugendalphorngruppe «J+M», bei der die Jüngsten 13-jährig sind. Unter der Leitung von Urs Zihlmann, der den Nachwuchs in Kursen weiterbildet, begeisterte das Jugendsextett mit seinen hoffnungsvollen Talenten.
Die Moderatorin Ruth Müller-Kaufmann wusste allerlei Interessantes aus der 80-jährigen Vereinsgeschichte zu berichten. Präsident Firmin Zihlmann würdigte nach seinen allgemeinen Dankesworten vier höchst verdiente Kameraden, welche die Vereinigung über Jahrzehnte hinweg geprägt haben: Josef Emmen-egger, Hermann Studer, Hans Wigger und der leider verstorbene Josef Studer. Mit einer Zugabe wurde der gehaltvolle Konzertabend abgeschlossen.