«Die Aufgaben sollen auf mehrere Schultern verteilt werden», hielt Gemeindepräsidentin Hella Schnider bei ihren Ausführungen zum künftigen Führungsmodell fest. / Bild: Daniel Schweizer (sdl)
Flühli: Der Gemeinderat Flühli informiert an der Gemeindeversammlung vom Montagabend über das neue Führungsmodell: Gemeinderat und Verwaltung sollen breiter aufgestellt sein.
Die zunehmende Anzahl Projekte, die steigende Komplexität der Geschäfte und dann noch die Pensionierung von Gemeindeammann Hans Lipp – mehr als genug Gründe für die Evaluation eines neuen Führungsmodells. So beschrieb Gemeindepräsidentin Hella Schnider an der Gemeindeversammlung vom Montagabend die Auslöser des Vorhabens. Bald sei klar gewesen, wo vordringlich der Hebel angesetzt werden müsse:
• Trennung von politischen, strategischen und operativen Arbeiten.
• Mehr Ressourcen für die Aufgabenbewältigung.
• Verteilung der Aufgaben auf mehrere Schultern.
• Ausgewogenere Ressortverteilung.
Ein neues Ressort schaffen
So sollen, erläuterte Schnider, auf Stufe Gemeinderat fünf ausgewogenere Ressorts gebildet werden. Personelles würde künftig dem Präsidium zugeordnet. Neu werde ein Ressort «Öffentliche Sicherheit und Tourismus» gebildet. Die bisherigen Aufgaben im Bereich Kultur würden mit dem Aufgabenbereich Bildung ergänzt. Mit dem Amt des Gemeindeammanns oder der Gemeindeamtfrau sei das Ressort «Finanzen, Bau und Infrastruktur» verbunden.
Gleichzeitig soll die operative Führung der Leitung Bau und Infrastruktur wie auch jene der Finanzen durch eine Fachperson der Verwaltung übernommen werden. «Diese Änderungen haben», führte die Gemeindepräsidentin weiter aus, «eine neue Pensenverteilung innerhalb des Gemeinderates zur Folge.» Das Amt des Gemeindeammannes oder der Gemeindeamtsfrau betrage neu ein Pensum von 50 bis 60 Prozent (bisher umfasste dieses Amt 100 Prozent). Insgesamt ergäben sich zusätzliche Arbeitspensen von 140 bis 160 Prozent, informierte Hella Schnider.
Negative Zahlen, genug Reserven
Im Aufgaben- und Finanzplan weist die Erfolgsrechnung in den Planjahren 2024 bis 2026 Aufwandüberschüsse von 300´000 bis 800´000 Franken aus. Aufgrund des vorhandenen Eigenkapitals, das per 1. Januar 2022 rund 8,77 Millionen Franken betrug, seien die Defizite verkraftbar, erkärte Gemeindeammann Hans Lipp an seiner letzten Budget-Präsentation vor seiner Pensionierung nächsten April.
Die Bruttoinvestitionen in den Planjahren 2024 bis 2026 belaufen sich auf insgesamt 23,57 Millionen Franken. Darin enthalten seien unter anderen 6,5 Millionen Franken für den Bau des Mehrzweckraums mit Sanierung Turnhalle und eine Erweiterung der Schulräume in Flühli. Weiter sei ein mögliches Darlehen an die Hallenbad AG in der Höhe von neun Millionen Franken zur Realisierung eines Neubauprojektes vorgesehen.
Beim Budget 2023 erachtete Lipp den Aufwandüberschuss von 238´000 Franken als durchaus verkraftbar. Zur gleichen Einschätzung kam er bei den Brutto-Investitionsausgaben von 1,295 Millionen Franken. Zwar weise das Globalbudget weniger Reserven aus als in den Vorjahren, doch seien solche in Form von Eigenkapital nach wie vor vorhanden. Die Situation stufe er als solide ein, so dass auch der Steuerfuss weiterhin bei 2,20 Einheiten belassen werden könne.
In der Folge nahmen die 47 anwesenden Stimmberechtigten zustimmend Kenntnis vom Aufgaben- und Finanzplan 2023–2026, ebenso wie vom Bericht der Rechnungskommission. Das Budget 2023 wurde einstimmig gutgeheissen.