Blasmusikvereine wollen ihr Image aufpolieren und Leute begeistern

Blasmusikvereine wollen ihr Image aufpolieren und Leute begeistern
Der Emmentalische Musikverband will mit seiner Kampagne den Stein ins Rollen bringen - sprich: die Leute für die Blasmusik begeistern. / Bild: Max Sterchi (mss)
Emmental: Mit der Woche der Blasmusik ab dem 28. April will der Emmentalische Musikverband auf die vielen positiven Aspekte des gemeinsamen Musizierens aufmerksam machen.

Blasmusikvereine leiden seit einiger Zeit unter Nachwuchssorgen und haben auch mit ihrem Image zu kämpfen. Diese Problematik hat der Emmentalische Musikverband (EMV)aufgegriffen und in den letzten drei Jahren das Leitbild EMV 2030 erarbeitet. Dank diesem will der Verband als regionale Dachorganisation eine aktive Rolle in der Denkarbeit und der Koordination übernehmen und die aktuellen Probleme, insbesondere im Bereich Nachwuchs, angehen.


Eine Woche der Blasmusik

«Blasmusik ist gesund, egal ob für Kinder, Jugendliche oder für Ältere. Musik fördert die geistige Beweglichkeit, gibt Selbstvertrauen, macht kommunikativ und kreativ», sagt Christian Siegenthaler, Co-Präsident des EMV. Sie wollten aufzeigen, dass Menschen aller Altersstufen und aller Gesellschaftsschichten Blasmusik mögen und pflegen. Und sie wollten das verstaubte und althergebrachte Image aufmischen und die kulturelle Vielfalt und das musikalische Erbe für kommende Generationen bewahren. «Mit einer frischen Kampagne wollen wir die Kräfte bündeln und in gemeinsamen Aktionen die Blasmusik sicht-bar und erlebbar machen und die Bevölkerung vermehrt dafür begeistern», erklärt Siegenthaler. Das Ziel des Verbandes sei es, ein Grundrauschen zu erzeugen, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, Dienstleistungen für die einzelnen Vereine zu erbringen und mit einer einheitlichen, visuellen und digitalen Präsenz die Blasmusikszene hervorzuheben. Dabei setzt die Kampagne nicht auf klischeehafte Bilder und Texte, sondern auf authentische Porträts von verschiedensten Menschen aus dem Emmental. Dies mit Plakaten, den sozialen Medien, einer modernen Webseite und, zum Hören und Erleben, mit koordinierten Auftritten der Vereine.


Positive Reaktionen

Die Emmentaler Musikvereine haben die Idee des EMV durchwegs positiv aufgenommen. So meint etwa Franziska Dubach von der MG Wasen: «In einem Blasmusikverein wird genau das gelebt, was in unserer Gesellschaft manchmal schmerzlich vermisst wird: die Menschen so zu nehmen wie sie sind, gemeinsam zu musizieren und die Geselligkeit zu pflegen.» Für Karin Fankhauser von der MG Zollbrück ist Musik ein Hobby für alle. Mit etwas Geduld und Durchhaltewille könne ein Instrument bald einmal beherrscht werden und wenn es so weit sei, mache es Freude, gemeinsam mit anderen auf der Bühne zu stehen. Auch die MG Sumiswald begrüsst die Initiative des EMV. Philippe Ulmann sagt dazu: «Blasmusik ist definitiv ein Hobby für alle; die einen spielen, die andern hören zu. Man kann es von jung bis alt betreiben.» Genauso sieht es auch Ruth Ruch von der MG Eggiwil. Ebenfalls Monika Hirschi von der MG Schüpbach äussert sich positiv. «Wir wollen zeigen, wie vielfältig das Repertoire der Musikvereine geworden ist, wollen den Imagewandel sichtbar machen und wollen uns in der Woche der Blasmusik öffentlich zeigen.» 20 Emmentalische Musikvereine werden in der Woche vom 28. April bis am 4. Mai an über 50 Platzkonzerten, Ständchen, öffentlichen Proben und Anlässen auftreten. Alle Vereine wollen beweisen, «dass Blasmusig fägt».

24.04.2025 :: Max Sterchi (mss)