Jürg Hirschi hat mit einer Einzelfirma begonnen. Heute beschäftigt sein Unternehmen rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. / Bild: Max Sterchi (mss)
Trub: Die Zimmerei Hirschi AG feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Firmengründer Jürg Hirschi legte immer Wert darauf, die einheimischen Ressourcen zu nutzen – zum Beispiel Truberholz.
«Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.» Diese Definition hat die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung im Jahr 1987 veröffentlicht. Zehn Jahre später hat Jürg Hirschi zusammen mit seiner Frau Sandra die Zimmerei Hirschi gegründet. Auf ihrer Homepage steht: «Wir verstehen unter Nachhaltigkeit ein Werk, welches sich durch Beständigkeit und Qualität auszeichnet.» Heute ist aus der Einzelfirma ein stattliches Zimmereiunternehmen mit über 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 18 Auszubildenden geworden.
Schweizer Holz gefragt
Wie der Firmengründer erzählt, hat er vor seiner Ausbildung zum Zimmermann die Bauernlehrjahre absolviert. Aufgrund dieser wertvollen Erfahrung habe er nach Möglichkeit immer versucht, die einheimischen Ressourcen zu nutzen. Und so habe er auch als selbständiger Zimmermann seinen Kunden jeweils die Verwendung von Schweizer Holz empfohlen. «Holz ist der einzige Rohstoff, über den die Schweiz verfügt. Mit der Verwendung von einheimischem Holz bleibt die Wertschöpfung in der Region, die Transportwege sind kurz und durch die schonende Verarbeitung ist die im Baustoff enthaltene graue Energie wesentlich geringer», ist Hirschi über-zeugt. Nach und nach setze sich diese Erkenntnis auch bei der Bevölkerung durch und Schweizer Holz werde nun von der Kundschaft auch mehrheitlich verlangt.
Vom Appenzeller- zum Truberholz
Wie Jürg Hirschi erklärt, hat der Appenzeller Schreinermeister Hannes Nägeli das Vollholz-Elementbausystem Appenzellerholz entwickelt und 2005 patentieren lassen. Kurz danach habe dessen Sohn Stefan Nägeli im Trub als Wandergeselle angeheuert und vom Erzeugnis seines Vaters berichtet. «Dieses System hat mich sofort überzeugt», erzählt Hirschi, «die für den Hausbau nötigen Platten bestehen ausschliesslich aus naturbelassenem Massivholz. Die Brettlagen werden nach jahrhundertealter Technik gekreuzt und mit Holzdübeln verbunden, ohne dass dafür Leim, Metalle oder Kunststoffe verwendet werden müssen.» Eine Technik, die er vor zehn Jahren in Lizenz habe übernehmen können und unter dem Label Truberholz anbiete, führt Hirschi aus. Hinzu komme, dass das Rohmaterial Holz zur Hauptsache aus der Gemeinde Trub stamme und diese Ressource eine lokale und regionale Wertschöpfung bringe.
Der Erfolg gibt Jürg Hirschi Recht. Ein Blick in die Liste der aktuellen Projekte und die Referenzen des Unternehmens zeigt, wie vielfältig sich Schweizer Holz zu Schönem verarbeiten lässt.