20’000 Nousse fliegen über das Schlosswiler Moos

20’000 Nousse fliegen über das Schlosswiler Moos
Der Blick über das Schlosswiler Moos, wo sich das Festgelände mit 19 Ries befindet. / Bild: Martin Burri (mbu)
Hornussen: Auf dem Schlosswiler Moos haben die Hornusser das Sagen: Das Interkantonale sowie das Mittelländisch-Westschweizerische Verbandsfest stehen an.

Die von der HG Richigen im Jahr 2020 organisierten Nachwuchs-Hornusserfeste coronabedingt abgesagt werden. Dafür wurden die 1928 gegründeten Richigen-Hornusser postwendend mit der Frage konfrontiert, ob sie nicht die Organisation der Hornusserfeste der Aktiven im Jahr 2023 übernehmen möchten. «Wir waren uns relativ rasch einig, diesen Anlass durchzuführen und nach dem Zuschlag im Herbst 2020 traf sich das 18-köpfige Organisationskomitee im August 2021 zu einer ersten Sitzung», blickt OK-Präsident Peter Schüpbach aus Bowil zurück.

Nach insgesamt zehn OK-Sitzungen und zweieinhalbjähriger Vorbereitung stehen die Hornusserfeste 2023 auf dem Schlosswiler Moos jetzt unmittelbar vor der Tür. Nachdem die Hauptprobe am vergangenen 5. August mit dem Vechigen-Worblental/Hürnberg Hornussen für Nachwuchs- sowie Aktivhornusser über die Bühne ging, treffen sich morgen Freitag, 11. August, ab 12 Uhr die Veteranen zu ihrem Wettkampf. Diesen Samstag und Sonntag findet dann das Interkantonale Fest statt. Am 19. und 20. August folgt schliesslich das 63. Mittelländisch-Westschweizerische Verbandsfest. Zudem wird gleichenorts am Freitag, 18. August, ab 15.15 Uhr auch noch die Qualifikation zur Gruppenmeisterschaft des Mittelländisch-Westschweizerischen Hornusserverbandes ausgetragen.


3000 Hornusser, 4000 Zuschauer

Auf dem Schlosswiler Moos werden über die gesamte Wettkampfzeit auf den 19 Ries rund 3000 Hornusser im  Einsatz stehen. Das OK rechnet dabei mit rund 4000 Festbesuchern, die diese Wettkämpfe verfolgen werden. Das Gelände in Schlosswil für die Festhütte sowie für den Wettkampf stellen zehn Landbesitzer zur Verfügung. «Dafür sind wir sehr dankbar», erklärt Peter Schüpbach. Für einen optimalen Ablauf dieses Festes sind laut dem OK-Präsidenten 420 Helferinnen und Helfer aus Richigen und aus umliegenden Vereinen im Einsatz. «Um diese Mithilfe sind wir ebenfalls sehr froh», erklärt Peter Schüpbach, «ohne die Helferinnen und Helfer wäre dieser Anlass nicht durchführbar.» Das Helferpersonal trifft sich heute Donnerstagabend im Festzelt in Schlosswil zu einem Festinfo- und Helferabend mit Nachtessen, auch als Dankeschön für den bevorstehenden Einsatz.

Während der gesamten Organisationsphase kann sich OK-Präsident Peter Schüpbach an keine gravierenden Schwierigkeiten erinnern, die die Vorarbeiten in irgendeiner Weise ins Stocken gebracht hätten. «Wenn wir eine kleine Schwierigkeit ausmachen können, wäre dies die Sponsorensuche», erklärt Janick Gfeller, Verantwortlicher für die Protokolle sowie die Helferbetreuung. Diese sei so kurz nach dem Emmentalischen Schwingfest in Bowil nicht so zügig verlaufen wie gewünscht. Doch im Endeffekt sei man sehr zufrieden mit den gefundenen und wichtigen drei Hauptsponsoren, vier Gold-, zwei Silber- sowie acht Bronzesponsoren, betont Peter Schüpbach erleichtert.

«Traditionell u lokal u das am Abe jede hei geit u seit: Das isch itz es schöns u guets Fescht gsi», so lautet das Motto oder die Zielsetzung von OK-Präsident Schüpbach. Gemeint ist damit, dass die Region von diesem Anlass in allen Belangen profitieren kann. So wurden auch beim Einkauf von Getränk- und Verpflegungsprodukten regionale Lieferanten berücksichtigt. Mit Mehrweggeschirr von der Firma Oswald in Oberthal wird auch dem Aspekt Abfallverminderung beigetragen.


Kommt die Helmtragepflicht?

Nach dem schweren Unfall mit Todesfolge, bei dem ein 68-jähriger Mann aus dem Kanton Solothurn von einem Nouss am Kopf getroffen wurde, sind die Diskussionen über ein Helmtragobligatorium neu lanciert worden. In einem Schreiben nimmt der Zentralvorstand dazu vorläufig Stellung und bedauert diesen schlimmen Unfall in Neuenegg. Er appelliert an die Eigenverantwortung aller Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter sowie an alle Spielerinnen und Spieler. Im Spielreglement steht: «Für alle Spieler, Spielerschiedsrichter und Schiedsrichter mit Jahrgang 1984 und jüngere, ist das Tragen des vorgeschriebenen Schutzhelms bei allen Spielen während des Abtuns und beim Aufenthalt im, neben und hinter dem Ries obligatorisch.»

Eine Änderung des Spielreglements betreffend Helmobligatorium für alle könnte erst an der Delegiertenversammlung im Februar 2024 angepasst werden. In Kraft treten würde eine allfällige Anpassung dann erst auf die Saison 2025. Der Zentralvorstand will die Thematik weiter verfolgen und zeitgerecht informieren, sobald nächste Entscheidungen getroffen wurden.

10.08.2023 :: Martin Burri (mbu)