Die U17 von Lejon Zäziwil gehört aktuell zu den besten Nachwuchsteams des Landes. / Bild: zvg
Unihockey: Die U17 von Lejon Zäziwil steht als erstes Frauenteam im Final des Kantonalcups. Auch in der Meisterschaft sind die Emmentalerinnen ganz an der Spitze anzutreffen.
Am Sonntag trifft Lejon Zäziwil im Final des Berner Kantonalcups auf den SV Wiler-Ersigen. Das Besondere daran: Lejon ist das erste Mädchen-Team, das bis in den Final vorgestossen ist. Als U17-Juniorinnen messen sie sich auf der jüngeren Stufe des Kantonalcups mit den U14-Junioren der Männer-Teams. Anpfiff des Finals ist um 11.00 Uhr in der Mur-Halle in Thun. Die Vorfreude bei seinen Spielerinnen sei spürbar, sagt Lejon-Coach Stefan Schüpbach. «Wir müssen super performen und uns gut auf das Spiel einstellen, weil die Jungs etwas schneller und wendiger sind und sich innerhalb einer Saison stark weiterentwickeln.» Wenn der Start in die Partie gelinge, liege aber in jedem Fall etwas drin, ist der Trainer überzeugt. Das Finalspiel gegen den prominenten Gegner haben sich die Lejon-Spielerinnen redlich verdient: Sie haben im Cup der Reihe nach die U14-Junioren von Burgdorf und von den Tigers und danach die U17-Juniorinnen von Skorpion Emmental sowie der Wizards Bern Burgdorf ausgeschaltet. «Rückblickend war der 3:1-Sieg im Achtelfinal gegen die Unihockey Tigers entscheidend», erklärt Lejon-Coach Stefan Schüpbach. «Wir haben eine Topleistung gezeigt und das nötige Wettkampfglück gehabt.» Die Finalteilnahme sei zwar das Ziel gewesen; dass es aber so aufgehe, sei nicht zwingend zu erwarten gewesen.
Auch in der Meisterschaft top
«Neben der Vorfreude wird sicher auch etwas Nervosität aufkommen», prophezeit Schüpbach. Auf jeden Fall helfen werde aber die Finalerfahrung: Viele Spielerinnen seien dabei gewesen, als Lejon letztes Jahr in den Playoff-Final einzog. In der aktuellen Saison hat die U17 von Lejon Zäziwil nahtlos an die guten Leistungen angeknüpft: Dank 12 Siegen aus 13 Spielen führen sie die U17A-Tabelle an – noch vor den Top-Clubs Zug United und Kloten-Dietlikon Jets. «Es ist cool, dass wir da vorne mitmischen», sagt Stefan Schüpbach. Der Qualisieg wäre bereits ein Riesenerfolg. An die Playoffs oder gar den Meistertitel wolle er aber noch nicht denken. «Viele Clubs setzen ihre besten Spielerinnen schon in der U21 ein. Wenn einige von ihnen in der U17 aushelfen, sieht schnell alles anders aus.» Ein weiterer Beleg für die gute Nachwuchsarbeit von Lejon sind die aktuellen Aufgebote der Nachwuchsauswahlen. Zahlreiche Spielerinnen stehen bei der U17-Nati oder den kantonalen Auswahlen im Einsatz. «Auch wenn uns das für den Cupfinal nicht gerade entgegenkommt, haben wir sehr Freude», sagt Schüpbach. Sicherlich müsse das Training in dieser Zeit etwas gesteuert werden. In einer regulären Woche trainiert die U17 zweimal, zusätzlich wird am Freitag ein freiwilliges drittes Training angeboten. Die Arbeit mit dem Team mache unheimlich Spass, erklärt Stefan Schüpbach, der lange Zeit als Spieler und Trainer beim Fussballclub Konolfingen war. Durch seine Tochter sei er zum Unihockey gekommen. Seit rund sieben Jahren schon begleitet er die aktuelle U17-Generation von Lejon als Coach.
Die Spielerinnen im Vordergrund
Was macht Lejon in der Ausbildung so gut, dass man an der nationalen Spitze steht? «Ich denke, der Verein hat eine gute Grösse», antwortet Stefan Schüpbach. «Alles ist sehr familiär, auch Eltern helfen in verschiedenen Posten und man gönnt sich gegenseitig alles.» Bei Diskussionen finde man einen gemeinsamen Nenner. «Und vor allem stehen die Spielerinnen im Vordergrund, sie werden so gut wie möglich unterstützt.» Dies gelte nicht nur für die U17, sondern auch für die jüngeren Jahrgänge, wo Lejon ebenfalls über eine gute Breite verfüge, erklärt der Coach. Natürlich seien seine Spielerinnen bei anderen Clubs gefragt, insbesondere die Nationalspielerinnen. Gerade auch, weil das Fanion-Team von Lejon in der NLB spielt und es im Kanton Bern viele Prime-League-Clubs hat. «Es muss für die ‹Modis› stimmen», erklärt Stefan Schüpbach. «Grundsätzlich wollen wir ihnen gute Möglichkeiten bieten und sie so lange wie möglich weiterentwickeln.» Vorerst gilt der Fokus aber den Saisonhighlights: dem Cupfinal sowie den Playoffs.