Neue Variante für den Steg

Langnau: Der Gemeinderat will den Steg über die Burgdorfstrasse auch nach dem Nein zur Überbauungsordnung Stämpfli-Areal bauen. Aktuell wird eine neue Linienführung geprüft.

Das Gemeindeparlament hat 2022 einen Kredit von 360´000 Franken für den Bau eines Fussgängersteges über die Burgdorfstrasse bewilligt. «Der Gemeinderat hat die feste Absicht, diesen Steg zu realisieren», schreibt dieser in einer Medienmitteilung. Der Steg stehe nicht im Zusammenhang mit der Überbauungsordnung (UeO) Stämpfli-Areal oder mit einem möglichen Bau einer Lidl-Filiale. Die UeO wurde am 22. Oktober von der Langnauer Stimmbevölkerung abgelehnt.


Lidl hätte 240´000 Franken gezahlt

Die Lidl Schweiz AG hatte der Gemeinde eine finanzielle Beteiligung von zwei Dritteln der Baukosten zugesichert, wenn der Neubau auf dem Stämpfli-Areal realisiert werden kann. Der Gemeinderat hält fest, dass die finanzielle Unterstützung durch Lidl «nie eine Bedingung für die Realisierung des Stegs» gewesen sei. Bislang wurde ein freistehender Fussgängersteg geplant, welcher rechtwinklig über die Burgdorfstrasse führen würde. Für den Steg müsste auf der oberen Seite der Strasse «eine Teilfläche einer privaten Liegenschaft beansprucht werden», steht weiter in der Mitteilung. Bei diesem keilförmigen Grundstück, das sich zwischen der Burgdorfstrasse und dem Bahngleis befindet, habe ein Besitzerwechsel stattgefunden. Sämtliche Gespräche zwischen der Bauverwaltung und der neuen Eigentümerschaft seien stets positiv verlaufen, so der Gemeinderat. «Erst als es um die Unterzeichnung des Baugesuchs ging, wurde diese verweigert.» Die Bauverwaltung stehe nach wie vor mit den Liegenschaftsbesitzern in Kontakt und suche nach einer Lösung.


Kein neuer Standort

Gegenwärtig wird gemäss Gemeinderat eine neue Linienführung geprüft. Dabei soll der Steg entlang der bestehenden Eisenbahn-Überführung erstellt werden. Diese Planung bedinge aber die Zustimmung der SBB und benötige wohl immer noch eine – allerdings viel geringere – Flächenbeanspruchung der privaten Liegenschaft. Der für das Bauwesen zuständige Gemeinderat, Beat Gerber, befürchtet, dass die Baukosten höher ausfallen könnten, weil der Steg länger wird. Zudem sei derzeit noch nicht klar, welche Bedingungen die SBB stelle, um einen Fussgängersteg entlang der Bahnüberführung bauen zu können. Einen ganz neuen Standort für den Fussgängersteg stehe für den Gemeinderat nicht zur Diskussion, betont dieser. Er stehe nach wie vor für die Realisierung dieses Stegs ein und werde die Öffentlichkeit über das weitere Vorgehen informieren.

02.11.2023 :: pd, Bruno Zürcher (zue)