«Es war Singen auf den ersten Blick» zwischen Fiona Berger (links) und Jasmin Schranz. / Bild: zvg
Emmental: Fiona Berger und Jasmin Schranz erreichten an einem nationalen Folklorenachwuchswettbewerb den dritten Rang. Ein Lied hat Fiona Berger sogar selber komponiert.
Fiona Berger aus Lützelflüh und Jasmin Schranz aus Oberlangenegg stellten sich der Fachjury des nationalen Folklorenachwuchswettbewerbs im Parktheater Grenchen. Das Duett Heimatklang sang die Lieder Räge und d Sunnestrahle. Vor ihrem Auftritt seien sie nervös gewesen, berichten die beiden 18-jährigen Frauen. Der erreichte dritte Rang motiviert sie, weiter zu üben, erhielten sie doch von der Jury zu jedem Bewertungspunkt eine Rückmeldung mit Entwicklungsansätzen. Bewertet wurden die Kriterien Dynamik, Aussprache, Klarheit, Reinheit, Tongebung und Gesamteindruck. Das stimmungsvoll vorgetragene Lied Räge ist nachzuhören auf Radio SRF Musikwelle unter dem Stichwort Folklorenachwuchs.
Aus der Sicht von Kindern
Das eigentlich für einen Kinderchor gedachte Lied komponierte Fiona Berger selber als Maturaarbeit. «Ich wollte nichts Theoretisches machen, sondern etwas Praktisches», sagt sie. Ihre erste Idee für das Thema war Regen, aber sie kam nicht recht voran. Dann versuchte sie, sich vorzustellen, wie Kinder Dinge sehen. Als sie eines Tages im Regen sass, war der Text aus Kindersicht plötzlich da. Am Klavier probierte sie danach, passende Melodien zu finden.
Fiona Berger und Jasmin Schranz lernten sich 2019 im Alphornbläser-, Fahnenschwinger- und Jodlerlager kennen. Sie waren sich auf Anhieb sympathisch und merkten, dass ihre Stimmen gut harmonieren. «Es war Singen auf den ersten Blick», sagt Jasmin Schranz. Seither halten die beiden Frauen Kontakt und singen zusammen, wann immer sie sich treffen. Ihr Ziel sei es, am nächsten Nachwuchswettbewerb den zweiten Platz zu erreichen.
Jodeln seit der Kindheit
Beide singen in Chören mit: Jasmin Schranz im Jodlerklub Unterseen und Fiona Berger in der Jodlergruppe Schafhausen. Jasmin Schranz sagt: «Ich lerne alle Lieder nach Gehör.» Fiona Berger pflichtet ihr bei und ergänzt: «Noten helfen mir, das Gehörte später wieder abzurufen.» Beide Frauen kamen bereits als Kinder zum Jodeln. Jasmin Schranz sang oft mit ihrer Grossmutter und machte ab der 2. Klasse im Chinderchörli Röthenbach und später im Kinderchor rechtes Thunerseeufer mit. Ihre Mutter sang ebenfalls eine Zeit lang in einem Chor. Fiona Bergers Eltern haben beide gejodelt. Ihre beste Kollegin konnte mit ihrer Mutter ein Jodellied singen, sie selber aber nicht, erzählt die Jodlerin. Das habe sie gewurmt und motiviert, auch anzufangen. Bis zu diesem Sommer sang sie im Jugendjodlerchor Langnau. Gegenwärtig macht sie ein Praktikum als Vizedirigentin im Jodlerklub Freiburg.
Zukunftspläne
Fiona Berger absolviert aktuell ein Welschlandjahr als Kinderbetreuerin bei einer Familie in Payerne. Danach möchte sie Sozialarbeit studieren. Jasmin Schranz machte zuerst ein Haushaltlehrjahr und befindet sich nun im dritten Lehrjahr als Detailhandelsfachfrau in der Landi. Sie kann sich vorstellen, einmal mit ihrem zukünftigen Mann einen Bauernbetrieb zu führen. Sie erzählt, dass sie gerne Töff fährt und Tiere sehr mag. Fiona Berger nennt neben dem Jodeln als weiteres Hobby Klavierspielen.