Die neue Pendelgondelbahn auf das Brienzer Rothorn, den höchsten Punkt des Kantons Luzern. / Bild: Erhard Hofer (hol)
Sörenberg: Die neue Luftseilbahn auf das Brienzer Rothorn konnte pünktlich auf die Wintersaison gestartet werden. Die erste offizielle Fahrt war den Ehrengästen vorbehalten.
Trübes Winterwetter verhüllte an diesem besonderen Tag die Bergwelt rund um Sörenberg. Umso mehr strahlte die Seilbahnstation mit der goldgelben Holzverkleidung beim Eintreffen der Gäste zur Eröffnungsfeier der neuen Luftseilbahn Brienzer Rothorn. Direktor René Koller sowie Theo Schnider, Verwaltungsratspräsident der Bergbahnen Sörenberg AG, eröffneten die Feierlichkeiten mit einem Dank an alle Beteiligten, welche zum guten Gelingen des Projektes Rothorn Retrofit 2023 beigetragen haben.
«Messner hatte nicht ganz recht»
Der Luzerner Regierungspräsident Fabian Peter sowie die Gemeindepräsidentin von Flühli, Hella Schnider, überbrachten die Grüsse und Glückwünsche des Kantons und der Gemeinde zur neuen Luftseilbahn. Mit einem Zitat von Reinhold Messner unterstrich Hella Schnider die Einzigartigkeit der Rothornbahn. «Auf die höchsten Berge führen keine Seilbahnen», soll der bekannte Bergsteiger Messner mal gesagt haben. «Das stimmt so nicht ganz», betont sie mit einer Prise Humor, «die Luftseilbahn Brienzer Rothorn führt auf den höchsten Berg – jedenfalls auf den höchsten im Kanton Luzern.» Und dann war es endlich soweit: Die Ehrengäste, mit dabei der Schwingerkönig Joel Wicki, durchschnitten das Band zur offiziellen Eröffnung und gaben den Weg frei für die erste Fahrt in der neuen Panoramakabine auf das Brienzer Rothorn, wo die Gästeschar auf der Aussichtsterrasse von einem veritablen Schneesturm empfangen wurde.
Mit der Gesamterneuerung der Luftseilbahn Brienzer Rothorn beginnt die Neuzeit nach 52 Jahren reibungslosem Bahnbetrieb. Nach nur gerade achtmonatiger Bauzeit hat es die Firma Garaventa AG geschafft, eine neue Bahn in die vorhandene Infrastruktur zu integrieren. Stützen, Seile, Antrieb und Steuerung sind nun auf dem modernsten Stand. Ein absoluter Hingucker sind die beiden Panoramakabinen mit einer Vollverglasung. Die Talstation wurde saniert und hat von der Firma Rogger Ambauen AG mit der Holzverkleidung und der grossen Terrasse ein neues, freundliches Kleid erhalten. Als nächster Schritt soll in diesem Winter die Bergstation mit dem Gipfelrestaurant ebenfalls saniert werden. Dieses bleibt daher während der aktuellen Wintersaison geschlossen.
Ein Blick zurück
«Den Mutigen gehört die Welt.» So lautete das Motto der drei Freunde Manfred Aregger, Josef Wicki und Heinz Felder aus Sörenberg. Ein mutiges Trio, zusammengesetzt aus einem Ingenieur, einem Architekten und dem Gemeindeamman von Sörenberg. «Unsere Vision war, das Brienzer Rothorn für den Tourismus von Sörenberg zugänglich zu machen», erzählte Aregger. 1961 reichten die Initianten das Konzessionsgesuch für die geplante Bahn ein. Ganze zehn Jahre dauerte es, bis nach teilweise hartem Kampf am 31. Juli 1971 die ersten Passagiere mit der Luftseilbahn auf das Brienzer Rothorn transportiert wurden. Und nun, am 16. Dezember 2023, konnten die ersten Gäste die Fahrt mit der neuen Luftseilbahn geniessen.