Auch der neue Geschäftsführer setzt auf Eigenproduktion

Auch der neue Geschäftsführer setzt auf Eigenproduktion
Nach 35 Jahren tritt Nick Wittwer (rechts) kürzer. Auf Anfang 2024 übernimmt David Hauenstein die Weinhandlung in Grosshöchstetten. / Bild: zvg
Grosshöchstetten: Nick Wittwer übergibt die Führung der Weinhandelsfirma Vennerhus Weine AG in Grosshöchstetten und den Produktionsbetrieb in Sion an Gastronom David Hauenstein.

Das Vennerhus, die Weinhandlung in Grosshöchstetten, gibt es seit 101 Jahren. Nach knapp 35 Jahren übergibt Nick Wittwer den Familienbetrieb, den er in dritter Generation mit seiner Frau Christine geführt hat, in neue Hände. Ab Anfang Jahr übernimmt David Hauenstein aus Steffisburg. Wittwers werden ihn in der ersten Zeit unterstützen.

Bereits ein Jahr nach der Geschäftsübernahme 1989 habe er sich seinen grossen Wunsch erfüllen können, erzählt Wittwer: den eigenen Wein produzieren. Mit dem Erwerb eines Rebbergs in Sion habe er gleich zu Beginn seiner neuen Tätigkeit einen Meilenstein erreicht. Auf gut sieben Hektaren kultiviere er 15 verschiedene Traubensorten. Die Topografie – terrassiert an steiler Hanglage –  sei aufwendig und erfordere viel Handarbeit. Einzig zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten kämen Drohnen zum Einsatz. Diese seien effizienter als die früheren Helikopterflüge. Er produziere nach den Vorgaben der integrierten Produktion. Unterstützt werde er von drei einheimischen Equipen. «Ich bin froh über diese Lösung, mit der wir nun seit über 30 Jahren erfolgreich sind», meint Wittwer.


Veredlung in Grosshöchstetten

Seit Beginn erfolgt die Affinage zentral im Weinkeller in Grosshöchstetten. Die dafür notwendigen Eichenfässer werden gemäss seinen speziellen Anforderungen eigens für ihn hergestellt. Die so jährlich produzierten rund 50´000 Flaschen Wein werden von der Vennerhus Weine AG verkauft. «Damit haben wir ein wirtschaftlich wichtiges Standbein und ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem wir uns im harten Verdrängungswettbewerb gut positionieren können», sagt Wittwer.


Autos und Wein

Er werde im Vernnerhus nicht alles auf den Kopf stellen, erklärt der neue Geschäftsführer David Hauenstein. Die bisherige Strategie mitsamt der Eigenproduktion entspräche auch seinen Vorstellungen. Nach seiner Ausbildung in der Autobranche absolvierte David Hauenstein verschiedene Aus- und Weiterbildungen im Gastronomiebereich. Dabei habe er auch seine Leidenschaft für Wein entdeckt und sich in dieser Branche weitergebildet. Autos und Wein, sagt er augenzwinkernd, «haben eine grosse Gemeinsamkeit: beides weckt Emotionen.» Neben der neuen Aufgabe werde er seinen Job als Geschäftsführer seines Hotelbetriebs in Steffisburg zwar behalten, dort aber hauptsächlich auf strategischer Ebene tätig sein.

David Hauenstein übernimmt das komplette Vennerhus-Team. Dazu gehöre dann übrigens auch sein Vorgänger, welcher künftig bei ihm angestellt sein werde, sagt Hauenstein. Gefragt, ob er seinem Nachfolger noch einen guten Ratschlag mit auf den Weg geben möchte, winkt Nick Wittwer lachend ab. Hauenstein sei Unternehmer, habe eine hohe Affinität zum Wein und eine Familie, welche hinter im stehe. «Der schafft das auch ohne meine Tipps. Aber wenn er einen Ratschlag braucht – ich bin immer für ihn da.»

29.12.2023 :: Daniel Schweizer (sdl)