Der kleine Junge möchte später einmal Feuerwehrmann werden. Er träumt davon, ein Held zu sein und unter Einsatz seines Lebens Menschen zu retten. Doku-Serien mit Sanität oder Polizei im Grossstadteinsatz erfreuen sich auch bei Erwachsenen grosser Beliebtheit. Wer wünscht sich nicht, einmal als Retter in der Not Grosses bewirken zu können?
Deutlich weniger beliebt ist es, selber Rettung zu benötigen. Niemand möchte aus einer Lawine herausgebuddelt, mit der Ambulanz ins Krankenhaus gefahren oder von der Polizei aus einer misslichen Situation befreit werden. Viele tun sich schwer damit, ihre Bedürftigkeit einzugestehen und Hilfe anzunehmen. Sogar von Schwerverletzten sind Sätze zu hören wie: «Kein Notruf, keine Ambulanz; ich will einfach nur nach Hause.» Doch sogar im Alltäglichen lautet die Antwort auf ein Hilfsangebot häufig: «Danke, es geht schon, ich kann selber.» Hilfe geben «Ja», Hilfe annehmen «Nein». Vielleicht ist diese Haltung einer der Hauptgründe, warum viele Menschen Mühe mit Gott bekunden; besonders wenn es darum geht, sich von Gott retten zu lassen. Die Bezeichnung von Gott als Retter zieht sich als roter Faden durch die ganze Bibel. Im alten Bund erlebt sein Volk immer wieder, dass es ohne seinen Gott verloren ist. Im neuen Bund verkündigt ein Engel dem Josef, dass sein Sohn Jesus das Volk erretten würde von ihren Sünden. Der Begriff «Sünde» meint das Abgeschnittensein von Gott, vergleichbar mit einem abgesägten Baum, der von der lebensspendenden Wurzel getrennt ist. Er ist unweigerlich verloren. Jesus sagt, er sei gekommen, das Verlorene zu suchen und zu retten. Die Pharisäer seiner Zeit waren überzeugt, seine Rettung nicht zu brauchen. Und ich? König David betete einmal die folgenden Worte: «Doch jetzt bin ich arm und elend; o Herr, eile zu mir! Meine Hilfe und mein Retter bist du; mein Gott, säume nicht.» Psalm 40.18