Mit prächtiger Musik erfüllt

Langnau: Am Samstagabend lud das Langnauer Orchester zum Konzert und bot mit Solisten zusammen hochkarätige romantische Musik.

Robert Schumanns Konzertstück für vier Hörner und grosses Orchester F-Dur op. 86 entstand 1849 und wurde 1850 im Leipziger Gewandhaus ur­aufgeführt. Die vier Hornsolisten spielten dieses nicht in Einzelsätze getrennte, sondern durchkomponierte Werk mit dem gross besetzten Orchester durchaus wild und mild, entsprechend den Charakteren von Schumanns Phantasiegestalten Florestan und Eusebius, die er in der Musik verwob. Hans Stettler, Simone Lehmann, Stephan Osswald und Adrian Städeli «sangen» mit ihren Hörnern als Zugabe «Im Aargäu sy zwöi Liebi».

Von Clara Schumann erklangen die sechs Lieder op.13, welche Jeannine Nuspliger mit ihrer klaren, hellen Stimme vortrefflich sang. Textlich war sie gut zu verstehen, begleitete doch das nicht mehr ganz so gross besetz-
te Orchester sie feinfühlig. 1844 vertonte Clara Schumann diese Gedichte von Heinrich Heine, Emanuel Geibel und Friedrich Rückert in emotionale Lieder.


Romantischer Beethoven

Die vierte Symphonie in B-Dur von Ludwig van Beethoven musizierte das Orchester sehr differenziert und grandios unter der subtilen Leitung von Christoph Metzger. In ihr schlägt sich das Glücksgefühl des damals verliebten Beethovens nieder. Das Orchesterwerk ist insgesamt von freundlichem, hellem und idyllischem Gestus, obwohl sich dieser erst nach der
düster-geheimnisvollen Einleitung in b-Moll offenbart. Zur ersten öffentlichen Präsentation gelangte die abwechslungsreiche Musik am 15. November 1806 im Wiener Burgtheater. Robert Schumann bezeichnete sie als die romantischste aller Symphonien Beethovens. Das zahlreiche Publikum verdankte den dreiteiligen Musikgenuss mit grossem Applaus und verliess die Kirche erfüllt mit prächtiger Musik.

08.02.2024 :: Sylvia Ammann (sal)