Maela Mosimann feilt täglich an ihrem Abschluss und der Stocktechnik. / Bild: Tom Stucki
Eishockey: Als eines der einzigen Mädchen beweist sich Maela Mosimann bei den SCL Young Tigers und trainiert mit den SCB-Frauen. Momentan bremst sie eine Knieverletzung aus.
Eingangs Langnau steht sie direkt an der Strasse, die Schreinerei Mosimann. Ein bisschen versteckt liegt der Eingang und die Treppe, die in den oberen Stock führt. Dort befinden sich nicht nur Büroräume, sondern auch die Wohnung der Familie Mosimann. Die zwölfjährige Maela Mosimann sitzt in der hellen Küche am grossen, hölzernen Tisch. Ihre Augen beginnen zu leuchten, sobald sie von ihrer grossen Leidenschaft Eishockey erzählt. «Ich finde es toll, dass es eine schnelle Teamsportart ist. Man muss für- und miteinander alles geben.» Seit sechs Jahren spielt die Langnauerin bei den SCL Young Tigers und setzt sich dort hauptsächlich gegen Jungs durch.
Eigene Schussanlage
Sich selbst beschreibt Maela Mosimann als ziemlich ehrgeizig. «Wenn ich etwas nicht kann, dann übe ich es solange, bis ich es kann.» Oberhalb der Schreinerei hat sie sich deshalb einen Schussraum eingerichtet. In letzter Zeit habe sie fast täglich an ihrem Schuss gefeilt. «Meine Mama kommt oft mit und spielt mir Pässe.» Die harte Arbeit und vor allem die grosse Freude am Sport zahlen sich aus. Maela Mosimann spielte diese Saison hauptsächlich in der U13 Elit, durfte aber auch schon einzelne Spiele mit der U15 Top bestreiten. Obschon sie dort das einzige Mädchen ist, lässt sie sich davon nicht stören. «Ich kann es gut mit den Jungs.» Ausserdem profitiert die Langnauerin sehr vom schnellen und körperbetonten Spiel. Eine Sonderbehandlung erhält die zierliche Spielerin keine. «Aber das möchte ich auch nicht.»
Training als Englischstunde
Und es ist ja nicht so, dass die Langnauerin ausschliesslich mit Jungs trainieren würde. Seit einiger Zeit darf sie immer Mittwochsmorgen im Skills-training der SCB-Frauen mitmachen. Meist wären zwar nur rund drei bis vier Spielerinnen dabei, dennoch spricht es für das Können der erst Zwölfjährigen, dass sie bereits mit Nationalliga-A-Spielerinnen trainieren darf. Nebst den Fähigkeiten auf dem Eis werden in Bern auch ihre Sprachkenntnisse auf die Probe gestellt. Vielfach seien vor allem die Ausländerinnen anwesend. «Nach ihrem ersten Training wusste Maela bereits, was ‹Good Job› bedeutet», erzählt Mutter Monika Mosimann. Gute Arbeit leistet die Zwölfjährige auch bei den SCL Young Tigers. In der U13 Elit durfte sie diese Saison als Assistenz-Captain aufs Eis und wurde dank vielen Toren und Assists zu einer fleissigen Punktesammlerin. Insgesamt schaut die Langnauerin auf eine gute Saison zurück. Stolz erzählt sie: «In der Rückrunde haben wir praktisch alle Begegnungen gewonnen».
Bitteres Saisonende
Als Abschluss sollte das U13 Team über Ostern nach Deutschland an ein Turnier fahren. Die Vorfreude bei Maela Mosimann war gross, denn für sie wären es die ersten Spiele im Ausland gewesen. Doch leider endete die Saison für die junge Langnauerin anders als geplant. Kurz vor Ostern zog sie sich eine Knieverletzung zu. Das Kreuzband ist gerissen, das Innenband angerissen und auch der Meniskus hat einen Riss davongetragen. So schnell kann es im Sport gehen. Da sich Maela Mosimann noch im Wachstum befindet, wird das Knie nicht operiert. So ist sie momentan anstatt mit Training mit Reha beschäftigt. Wenn alles gut geht, sollte sie anfangs der neuen Saison wieder mit Training auf dem Eis beginnen können. Von diesem Rückschlag lässt sich Maela Mosimann die Freude am Eishockey nicht nehmen. Ihr Ziel bleibt: Irgendwann in der Frauen-Nationalmannschaft zu spielen.