«Michi, Patisserien sind allerfeinste Törtchen zum Geniessen.» – «Also so was wie Butterbrez´n.» – «Hm, ja.»
Wieder hat Frau Stockl in «Die Rosenheim Cops» dem Michi Moor etwas erklärt. Er übersetzt es in seine Welt: Dort ist eine Butterbretzel etwas ganz Feines. In ihrer Welt ist ein hübsch anzusehendes Törtchen ein Hochgenuss. Ich neige, was den Anblick angeht, zur Patisserie und was den Geschmack angeht, zur Butterbretzel. Ich habs halt mehr mit dem Salzigen als mit dem Süssen – sowohl beim Genuss wie auch was das Zuviel-davon-Essen angeht. Und Sie? Die feine Crèmeschnitte, das Törtchen oder doch eher die Butterbretzel oder das BlätterteigSalzgebäck?
Was ich lieber esse oder du lieber trinkst – da können wir damit leben, dass das verschieden ist. Beim Musikgeschmack wird es schon etwas schwieriger. Nicht jede erträgt jeden Musikstil. Aber Musik wird halt von allen gehört, die in der Nähe sind – auch wenn man sie lieber nicht hört.
Wenn es um den Glauben geht, und wie wir unseren Glauben leben und davon reden, wird es noch schwieriger. Schnell hört man da Vorstellungen von richtig und falsch. Ich habe noch erlebt, dass eine Band und ein Schlagzeug als nicht zu einer christlichen Gemeinde passendes Teufelswerk bezeichnet wurden. Diese Zeiten sind – Gott sei Dank – vorbei. Die Tendenz, den Glauben von anderen als falsch und den eigenen als richtig zu bezeichnen, ist leider nicht aus der christlichen Welt verschwunden. Es sind einfach andere Themen.
Zwischendurch überwinde ich mich und lasse mich auf etwas ein, was mir bisher fremd war. Nicht immer, aber manchmal bin ich dann überrascht, dass ich das ja mag. Manchmal entdecke ich in einem Gespräch, in dem wir gut aufeinander hören, dass ich plötzlich verstehe, weshalb mein Gegenüber so andere Vorstellungen vom Glauben an Jesus hat als ich. Wenn das geschieht, wird auch mein Glaube bereichert. Wann haben Sie das zuletzt gewagt?