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Was du heute kannst besorgen….

…das verschiebe nicht auf morgen. So kennen wir diese Redewendung. Inte­ressant wird es, wenn man den Punkt setzt nach «verschiebe». Oder als ­weitere Variante: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe gern auf morgen. 

In dieser Zeit, wo Lockdowns und ­Homeoffice wieder weit weg scheinen, läuft das Hamsterrad wieder rund. Alle sind geschäftig unterwegs, man kann fragen, wen man will. Wie geht es Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser? Sind sie pflichtbewusst und erledigen gleich immer alles? Machen Sie Listen zum Abstreichen oder vielleicht auch einfach als Erinnerung? Mir selber geht es nicht anders: Es gibt viel zu tun, gerade gegen Schuljahresende. Die Maturitätsprüfungen laufen, das normale Programm in der Schule und zuhause geht es natürlich nebenher weiter. Es gibt viele zusätzliche Konzerte, Abschlüsse, Besuche von ­Regierungsräten, Vernehmlassungen, Vorbereitungen auf Feiern oder Verabschiedungen. Einfach viele To Do´s, die auf einen Termin hin oder noch vor den Sommerferien erledigt werden 

sollten. Ich staune immer wieder, mit welch ideenreichen Aktivitäten ich mich selber ablenke von meinen Pendenzen, die ich nicht so sehr schätze. Bevor ich dann zum Beispiel mit Korrigieren beginnen kann, will ich zuerst noch…oder muss ich unbedingt noch… das Büro aufräumen oder vielleicht einkaufen gehen. Oder das Bad putzen. Das Wetter passt gerade gut, ideal, um die Bettwäsche zu waschen und draussen aufzuhängen. Der Garten wartet auch darauf, dass dies und das gepflanzt wird, und ach ja, die Fenster müssten auch unbedingt wieder einmal geputzt werden. Spätestens bei dieser Idee oder Aktivität weiss ich: Esther, jetzt drückst du dich. Muss das nun wirklich jetzt sein? Das kann definitiv warten bis morgen oder irgendwann. Bis morgen muss ich die Prüfungen korrigiert haben, und jemand muss sie ja noch gegenkorrigieren. Auch andere Leute haben viel Programm und Pläne, sie sind abhängig von meinem Wirken und meinem Tempo. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es unangenehm ist, wenn man auf jemanden warten muss, bis er seine Sachen erledigt hat, um dann selber weiterfahren zu können. Wenn der Leidensdruck dann gross genug ist, dann kann ich jeweils beginnen. Ich verschanze mich im Büro, bin nicht mehr zu sprechen und einfach froh, wenn gar niemand im Haus ist. Dann habe ich meine Ruhe und kann dranbleiben. Wie wohl wird einem dann, wenn es erledigt ist und man die Sachen abgeben kann. Nächstes Mal beginne ich früher, so mein Vorsatz. Meist bleibt es beim Vorsatz.

13.06.2024 :: Esther Bucher