Zollbrück: Die Deligno AG will zwei Bauvorhaben realisieren. Eine Einsprache wie auch eine Beschwerde verzögern den Baustart. Die Firmenleitung zeigt sich doppelt enttäuscht.
Es sind gleich zwei Baugesuche, bei denen die Deligno AG auf die Bewilligung wartet. Beide betreffen den Standort Zollbrück. Im März 2023 wurde das Gesuch für eine neue Trocknungsanlage publiziert und im April dieses Jahres jenes für die Erweiterung des Produktionsgebäudes samt Ersatz der Blockbandsäge. Wie das Regierungsstatthalteramt Emmental bestätigt, ist zum zweiten Baugesuch eine Einsprache eingegangen, bei welcher derzeit der Schriftenwechsel laufe. Beim Baugesuch für die neue Trocknungsanlage wurde die Einsprache abgewiesen. Die Einsprecher haben nun bei der Bau- und Verkehrsdirektion (BVD) eine Beschwerde eingereicht. «Zurzeit läuft eine 30-tägige Frist zur Einreichung von Stellungnahmen und Vorakten», schreibt das Rechtsamt der BVD auf Anfrage. Über den Inhalt der Beschwerde beziehungsweise Einsprache gibt das Rechtsamt wie auch das Regierungsstatthalteramt keine Auskunft. Auch die Verfasser wollen sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht äussern, wie sie auf Anfrage erklären.
Unverständnis und Langsamkeit
Monika Walser, CEO und Vorsitzende des Verwaltungsrats der Deligno AG, zeigt sich enttäuscht über die aktuelle Entwicklung – und dies aus zweierlei Gründen: «Die Anlagen werden leiser als heute – und sicherer für unsere Mitarbeiter. Daher kann ich nicht nachvollziehen, dass man dagegen Einsprache erhebt oder eine Beschwerde einreicht», hält sie fest. Zum andern ist Walser verärgert über die Geschwindigkeit, mit der im Kanton Bern solche Baugesuche behandelt würden. «Beispielsweise im Kanton Luzern werden Baugesuche der Holzindustrie prioritär behandelt, um diese Branche wie auch indirekt die Waldbesitzer zu unterstützen», sagt sie. Weil sich die Verfahren in die Länge zögen, erwäge sie gar einen Wegzug aus Zollbrück. Die Deligno AG verarbeitet in Zollbrück dicke Weisstannenstämme. Die geplanten Investitionen an diesem Standort umfassen rund 14 Millionen Franken.